Hallo Frau Henkes, ich bitte um Einschätzung zu meinem Sohn (2,5J). Zur Vorgeschichte: Während der SS Unterversorgung aufgrund von Präeklampsie, er musste dann via Kaiserschnitt geholt werden in der 32 SSW. 5 Wo Behandlung auf der Neo, stillen 8 Monate, aber das war auch oft kompliziert. Nun ist es so, dass er sich auffällig oft bedankt, wenn ich ihm z.b. etwas zu essen hinstelle oder sage, dass ich ihn lieb habe. Ich habe das Gefühl, als wäre es nicht selbstverständlich für ihn von mir versorgt zu werden. Wenn er alleine spielt, spielt er oft mit Tieren, diese haben oft Bauchschmerzen oder sind traurig. Dabei hat er immer einen sehr leidigen Ton. Auch bei Wesen/Menschen in Büchern interpretiert er immer hinein, dass sie weinen, traurig sind, Schmerzen haben etc. Aufgrund meiner Arbeit als Psychologin bin ich da besonders sensibel, aber dadurch kann ich es nicht objektiv einschätzen, ob es besorgniserregend ist i.S. einer depressiven Entwicklung oder ob es normal ist? Wie soll ich mit seinen Verhalten umgehen, wenn er sich z.b. für Selbstverständlichkeiten bedankt? Wie kann ich meinem Sohn helfen? Benötigt er überhaupt Hilfe?
von
Tiffi153
am 14.03.2024, 06:53
Antwort auf:
Sohn 2,5 J. entschuldigt sich ständig
Guten Tag,
ich denke nicht, dass Sie sich Sorgen machen müssen. Das Verhalten Ihres Sohnes scheint keine Reaktion auf die erschwerte frühe Zeit zu sein. Vermutlich hat Ihr Sohn das Bedanken aus Gesprächen mit Erwachsenen übernommen. Es ist kein Indiz dafür, dass er es nicht selbstverständlich findet, von Ihnen versorgt zu werden. Kinder, für die Versorgung nicht selbstverständlich ist, sorgen eher gierig dafür, dass sie etwas bekommen. Bedanken Sie sich bei Ihrem Sohn für den Dank und sagen Sie ihm, das sei für Sie selbstverständlich. Betonen Sie das Thema nicht zu sehr. Ähnliches gilt für das Entschuldigen. Bei Zweijährigen ist das ohnehin eher eine Floskel, da sie die Bedeutung noch nicht erschließen. Erklären Sie ihm, dass er sich nicht für etwas entschuldigen muss, was er nicht gemacht hat. Sie können in sein Spiel mit kranken oder traurigen Tieren einsteigen. Überlegen Sie gemeinsam, wer den Bären wieder gesund oder fröhlich macht. So kann Ihr Sohn allmählich lernen, dass er Handlungsmöglichkeiten hat, Gefühle positiv zu verändern. Was er zunächst am Bären erprobt, kann er später für sich selbst übernehmen. Sie können Ihrem Sohn helfen, Gesichter in Büchern positiv zu interpretieren. Das wird als Hilfe für ihn genügen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 14.03.2024
Antwort auf:
Sohn 2,5 J. entschuldigt sich ständig
Ich habe noch vergessen: Er entschuldigt sich auch ständig für Dinge, für die er gar nix kann, z b. Wenn etwas umfällt, kaputt geht etc., obwohl er gar nix damit zu tun hatte. Das ist doch schon sehr auffällig oder? Wie kann ich ihm helfen?
von
Tiffi153
am 14.03.2024, 07:00
