Kathrin05
Guten Morgen liebes Experten Team, ich bin aktuell sehr verunsichert ob ich etwas falsch mache. Unser Sohn hat ab und an Wutausbrüche (ich habe mir auch diesbezüglich schonmal einen Rat bei ihnen geholt oder lese mir was sie Eltern mit ähnlichen Themen raten). Nun ist uns immer mehr aufgefallen, dass er dies eher nur bei mir hat. Wenn er in der Kita ist oder bei meinem Mann hat er das nicht. Auch will er unentwegt von mir getragen werden. Bei meinem Mann macht er dies allerdings nicht. Wenn er nein sagt, ist das ok und er läuft neben ihm her. Aber bei mir möchte er ständig getragen werden. Wenn ich dies verneine (weil er auf Dauer einfach zu schwer ist oder ich im Haushalt etwas zu erledigen habe) bekommt er enorme Wutausbrüche und weint. Am WE waren wir im Zoo und ich musste ihn durch den ganzen Zoo tragen- weder in Wagen noch laufen wollte er nicht, kochen geht nur mit ihm auf den Arm. Was kann ich tun oder wie gehe ich es an, dass ich ihn nicht mehr immer schleppen muss. Auch am Tisch beim Essen, klappt es bei meinen Mann gut und bei mir kaspert er rum (zermatscht das Essen, wirft den Teller runter, kippt das Getränk um). Was habe ich falsch gemacht? Ich bleibe immer sehr ruhig und versuche mit ihm zu reden. Aber langsam weis ich mir keinen Rat mehr. Danke für ihre Rückmeldung. Lg Kathrin
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Kathrin, da beschreiben Sie etwas, was sicher sehr viele Mütter ebenso erleben und darüber verunsichert sind. Dabei drückt es nur eine unterschiedliche Beziehung aus, nicht besser oder schlechter. Der Hintergrund ist der, dass Mütter erstmal mehr da und somit selbstverständlicher sind. Die Väter verbringen meist weniger Zeit mit den Kindern und haben oft eine andere Vorstellung von Erziehung. (Ich merke, dass ich verallgemeinere. Ich meine aber die Konstellationen, die Sie beschreiben). Sie scheinen für die Probleme und Wünsche Ihres Kindes erreichbarer zu sein. Das ist gut so, weiß Ihr Sohn allerdings auch und es weiß es zu "nutzen". Bei Ihnen kann er mit quengeln mehr erreichen als beim Vater und so entstehen diese Unterschiede. (Väter nehmen das fälschlicherweise oft als Begründung dafür, dass sie das richtige System haben und anwenden ("Geht doch, man muß nur Klartext reden") Dass dieses nur funktioniert weil es die Mütter gibt, die ausgleichen/ersetzen, das sehen sie nicht). Wenn Eltern verstehen, dass sich verschiedene Ansätze ergänzen (und nicht widersprechen) können, ist schon viel gewonnen. Sie machen also nichts falscher, trotzdem ist es wichtig, dass auch in Ihrer Beziehung zu Ihrem Kind mit der Zeit das Ja und das Nein seinen Platz findet (s. Text zur liebevollen Klarheit). Alles Gute Ihnen zusammen. Dr.Ludger Nohr
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