Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Schwerhörigkeit

Rund ums Baby Adventskalender 2025
Frage: Schwerhörigkeit

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Sohn ist 28 Monate alt. Mit knapp 2 Jahren sprach ich den Kinderarzt darauf an, dass Ben nicht richtig hört. Dardurch ist natürlich seine Sprachbildung verzögert. Er spricht keine Sätze, und nur ca. 10-15 einzelnde Wörter, wie Mama, Auto, Bagger.... Es wurden jedenfalls dicke Paukenergüsse diagnostiziert. Auf den OP Termin mußten wir 3 Monate warten. Letzte Woche war es dann soweit. Leider kam beim Hörtest, der auch gleich in der Vollnarkose gemacht wurde, heraus, dass die Schwerhörigkeit nicht nur daran lag. Er ist also weiterhin schwerhörig. Wir haben nun eine Überweisung zum Speziallisten, aber dieser Termin ist erst in 4! Monaten. Ich sehe, dass Ben zunehmends leidet. Sich immer mehr in sich zurückzieht. Wenn ich deutlich mit ihm rede, ihn dabei anschaue, versteht er wirklich alles. Aber er leidet darunter, dass er sich nicht ausdrücken kann. Wird schnell wütend oder weinerlich. Er geht seit 5 Monaten in den Kindergarten. Anfangs war alles prima. Do mittlerweile ist der sprachliche Unterschied gravierend geworden. Und die anderen Kinder nehmen ihn schon teilweise nicht mehr als ihresgleichen an. Wie kann ich Ben in dieser Phase unterstützen? Ich weiß leider noch überhaupt nicht, ob die Schwerhörigkeit eventuell noch operabel ist, oder ein Hörgerät Hilfe schaffen wird. Nur leider ist erstmal Fakt, dass wir noch mindestens 4 Monate ohne Hilfe dastehn. Ich hänge selber diesbezüglich in der Luft. Es ist schwer, nichts machen zu können. Vielleicht haben sie ein paar Ideen, die sein Selbstbewustsein stärken? Oder Literatur, wie ich ein wenig helfen kann? LG Jenni


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Jenni, es ist ein großer Unterschied, ob tatsächlich nur Paukenergüsse vorliegen (Schalleitungsschwerhörigkeit) oder eine Innenohrschwerhörigkeit. Läge die vor, v.a. wenn beidseitig, hätte Ihr Sohn schon in der Säuglingszeit erhebliche Sprachentwicklungsstörungen zeigen müssen (Lallphasen). Das scheint aber ja nicht der Fall zu sein. Außerdem merken sie ja offensichtlich, daß Ihr Sohn Sie hört und versteht. Damit läuft es aber erst einmal auf eine Sprachentwicklungsverzögerung hinaus. Natürlich kann Ihr Sohn dadurch "frustriert" sein, daß er so wenig sprechen kann. Sehr wichtig ist, daß Sie ihm Zuversicht zeigen und Vertrauen in seine Fähigkeiten vermitteln, dann kann eigentlich nicht viel passieren und Sie haben Zeit. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Liebe Jenni, ich bewundere Dich, wie Du das durchstehst ! Bei meinem Baby wurde das auch diagnostiziert, hat sich dann aber als falscher Alarm erwiesen. Trotzdem...die paar Tage zur Untersuchung hin haben mir schon den letzten Schlaf geraubt und ich konnte nur noch heulen, wenn ich sie angeguckt habe ! Ich wünsche Dir nach wie vor viel viel Kraft !!! LG, B


Mitglied inaktiv

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Liebe Jenni, habe auch ein Kind (6 J.) mit Paukenergussproblematik seit dem Babyalter - daraus resultierend immer wieder monatelange Hörminderung (inzwischen 6 x Paukenröhrchen). Zumindest hört er absolut normal, sofern kein Paukenerguss da ist. Mir wurde allerdings mehrfach gesagt, dass das Trommelfell oft eine Zeit lang braucht, um sich zu regenerieren. Also verlier nicht den Mut. Zur Förderung kann ich dir nur raten, dich mal nach Büchern umzusehen, z.B. bei Amazon. Habe selbst so ein Buch: "Hörerziehung für hörgeschädigte Kinder" von Armin Löwe, woaus ich viele Anregungen entnommen habe.


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