evifabi
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, meine Tochter leidet seit ca 1 Jahr unter Ängsten vor derr Schule. Sie ist eine gute Schülerin und auch in die Klasse sozial gut eingebunden.Wir sind aus Südtirol, hier wechseln die Kinder nach 5 Jahren Grundschule mit ca 11 Jahren in die Mittelschule. Diesen Übergang ( letztes Jahr ) hat sie als negativ empfunden, da sie aus einer kleinen Klasse ( mit fast nur Mädchen ) in eine grosse Klasse ( auch mit vielen aufgeweckten und unruhigen Jungs )wechselte. Auch sind die Lehrpersonen jetzt strenger. Wir als Eltern haben sie nie unter Druck gesetzt , sondern sie eigentlich nur bestärkt , da sie stets selbständig alle Aufgaben erledigt. Seit vorigem Jahr berichtet sie von der Schule eigentlich fast nur Negatives ( zu anstrengend, Lehrer zu gemein....). Was uns als Eltern nun Sorge bereitet ist , dass sie an manchen Tagen gar nicht mehr zu Schule gehen mag und sagt sie habe Angst,( dabei auch weint ) . Sie kann nicht benennen, warum sie Angst hat. Meiner Einschätzung nach wird sie weder gemobbt noch wird sie von den Lehrern schlecht behandelt. Wegen dieser Angst ist sie nun schon mehrmals zu Hause geblieben, wobei ich jedoch stets zu ueberreden versuchte trotzdem zu gehen und ihre Angst zu überwinden . Wie kann ich ihr helfen ? Ich leide natürlich mit muss aber sehr streng sein um sie dann irgendwie aus dem Haus zu bekommen. Vielen vielen Dank für ihre wertvolle Arbeit in diesem Forum
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, erst einmal müsste versucht werden mit ihr herauszufinden, ob es nicht doch reale, fassbare Gründe für die Angst gibt. Kinder schämen sich oft davor, dies mitzuteilen, weil sie wenig Verständnis erwarten.("ihr wollt ja nur, dass ich problemlos zur Schule gehe") Dann ist es aber auch gar nicht so selten, dass Kinder eine große innere Verunsicherung haben, ob morgen alles noch so ist wie heute. Trotz guter Leistungen und stabil wirkender Integration bleibt da die Angst, ob dieser Zustand so bleibt oder nicht doch vielleicht verloren geht. Diese diffuse Angst ist in der Tat schwer zu verbalisieren. Da braucht man schon eine ruhige und gelassene Zeit miteinander, das auszutauschen, das geht nicht nebenbei. Man muß also das verstehende Gespräch suchen, nicht sofort den "Erfolg" erwarten oder wollen. Wenn die Kinder das spüren, ist die Bereitschaft zum Austausch viel größer und damit auch die möglichen Unterstützungsformen, die aus dem Gehörten resultieren. Wenn über diese Wege gar keine Erleichterung möglich ist (es geht hier nämlich über eine tägliche Belastung, die Ihre Tochter erlebt) könnte es auch Sinn machen, eine/n Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin zu befragen, damit es nicht zu einem Dauerstress kommt. Dr.Ludger Nohr
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