Ara1984
Hallo, mein Sohn (6 Jahre) wurde im Sommer eingeschult. Er ging die ersten Woche auch gerne zur Schule. Nun hat er jeden morgen Bauschmerzen und Übelkeit. Er weint teilweise, wenn ich ihn zur Schule bringe. Es ist allerdings nichts vorgefallen, Zumindest sagt er nichts dazu. Die Lehrerin holt ihn jeden Tag morgens an der Eingangstür ab und nimmt ihn mit in den Klassenraum. Allein traut er sich nicht rein. Er bekommt dann im Klassenraum ein Placebo (Traubenzucker, Idee der Lehrerin) gegen Bauchweh, wenn er es nicht mehr aushalten kann. Damit klappt der Schultag dann ganz gut. Außerdem knetet er viel in der Schule, um den Stress abzubauen. Wenn ich ihn mittags abhole, war auch alles in Ordnung und ihm hat es Spaß gemacht. Aber das Hinbringen ist eine Tortur. Es ist für ihn eine große Überwindung. Das kennen wir vom Kindergarten nicht. Da ist er immer freudestrahlend hingegangen. Ein weiteres Problem ist, dass er nachts verstärkt Alpträume hat. Man merkt auch, dass er zur Zeit viel anhänglicher ist als sonst. Mein Sohn spiel Fußball und hat Flöte gespielt. Diese Hobbies meidet er auch derzeit. Er traut sich nicht hin. Auch alles seit dem er zur Schule geht. Wir haben schon gerätselt, ob es am Druck liegt? Was können wir tun? MfG Ara1984
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ja das hört sich sehr danach an, als würde Ihr Sohn sich ziemlich unter Druck fühlen und er verhält sich so, als fühle er sich dem auch nicht gewachsen. Körperliche Beschwerden sind hier der Umweg das deutlich zu machen, wenn etwas nicht ausgesprochen werden kann (warum auch immer). Die Schwierigkeiten können im Leistungsbereich liegen ("ich schaffe das nie, ist alles viel zu schwer"), auch wenn das objektiv gar nicht so sein muß, und/oder aber im emotionalen Bereich (z.B. keiner mag mich, ich habe keine Freunde, die Lehrerin mag mich nicht usw.) . Das gilt etwas deutlicher herauszufinden, um an der Stelle unterstützend wirken zu können. Am besten geht das aus meiner Erfahrung in Momenten, in denen die psychische Kontrolle schon nachlässt, also z.B. in der Einschlafsituation. Da können die Kinder leichter erzählen, was sie belastet und bedrückt. Wichtig ist, erstmal nur zuzuhören und nicht gleich Ratschläge oder Erklärungen zu geben. Zu Beginn reicht verstehen und der Hinweis, da überlegen wir mal zusammen, was man daran tun kann. So kommt man ins Gespräch und kann gemeinsam Lösungsideen entwickeln, was auch für spätere Probleme eine gute Erfahrung sein kann. Dr.Ludger Nohr
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