Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schreiendes Baby beruhigen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schreiendes Baby beruhigen

larifari

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Lieber Herr Nohr, unsere Kleine ist 10 Wochen alt und hat von Anfang an selten geschrien - ein paar Abende mit 10 minütigem Geschrei oder mal etwas weinen/unruhig sein untertags aber kein häufiges Schreien. Beruhigung durch Körperkontakt oder Schnuller funktioniert recht rasch. Nun war ich zur Beratung bei einer Dame, die u.a. eine Ausbildung in emotionelle Hilfe hat, da sie insbesondere in der zweiten Nachthälfte oft sehr unruhig schläft: Augen zwar geschlossen, aber strampelt, fuchtelt wild mit den Händen, ständige Laute. Die Dame, zu der ich bei der Beratung war, meint, dass man Babys beim Schreien begleiten soll, da sie dies als Regulierung fürs Nervensystem brauchen, um in Entspannung zu kommen, ohne sie durch elterliche Intervention wie Stillen, Schnuller... zu beruhigen. Man soll sie in der Wiegehaltung halten und für sie da sein während des Weinens. Das widerstrebt meinem Mutterinstinkt. Wenn ich merke, sie weint/ist unruhig, versuche ich es durch Nähe, Schnuller, Brust etc. zu beruhigen, was ganz gut klappt. Als ich zur Beratung war, habe ich das begleitende Weinen abends zugelassen. Sie hat rund 15 Minuten geschrien wie am Spieß-schrecklich für mich. Sie hat daraufhin 10 Stunden am Stück ruhig geschlafen. Ist da doch was dran? Brauchen Babys begleitetes Weinen für die Entwicklung/Regulation des Nervensystems, ohne durch elterliche Intervention gleich beruhigt zu werden? Danke und lg


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Hallo, zur Frage der Beruhigung von Kindern gibt es viele verschiedene Ansichten. Meine habe ich in meinem Text auf dieser Seite dargestellt. Man muß dann finden, was zu einem selbst und zu dem jeweiligen Kind passt. Wenn ein Kind weint, dann hat es einen Grund dafür. Deshalb macht es keinen Sinn, bei jedem Weinen gleich zu stillen oder den Schnuller zu nehmen, weil vielleicht die Windel voll ist oder der Bauch zwickt oder einfach nur die Nähe gesucht wird. Wenn man die üblichen Gründe ausgeschlossen hat und das Kind weiter weint, dann kann es vielleicht durch Berührung oder Sprache und Bewegung beruhigt werden oder eben auch durch orale Befriedigung oder Hunger stillen. Das bedeutet, dass die elterliche Handlung vom Grund des Weinens abhängt und sich darauf beziehen sollte. Da kann es auch mal sein, dass die von Ihnen beschriebene Begleitung passend ist. Aber jede Vorstellung, es gebe eine richtige Beruhigungsart, irrt. Richtig ist, dass man bei weinenden Kindern im Kontakt bleiben sollte, bis das Leid vorbei ist. Spezielle Literatur zu der von Ihnen genannten Form kenne ich nicht, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand das grundsätzlich vertritt. Dr.Ludger Nohr


larifari

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Ich hätte auch grosses Interesse an Literaturempfehlungen rund um das von mir angesprochene Thema, vl. haben Sie ja eine.


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