Schnullerentwöhnung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Schnullerentwöhnung

Sehr geehrter Herr Dr. Nohr. Meine Tochter (27 Mo) braucht nachts zum Schlafen noch den Schnuller. Hat ihn leider auch fast die ganze Nacht im Mund. In 9 Mo. wird sie in den Kindergarten kommen. Sie ist m.E. sensibel und anhänglich. Hat noch einige wenige gleichaltrige Kontakte, privat, fast nur draußen. Macht keinen Mittagsschlaf mehr. Schläft aber manchmal im Kinderwagen oder Auto ohne Schnuller ein. Getröstet wird sie ohne Schnuller. Ich würde gern den Schnuller mit zeitlichem Abstand zur Eingewöhnung im KiGa abgewöhnen, damit das nicht parallel geschehen muss. (Und ich habe gelesen, ab drei Jahren ist das Risiko hoch, dass der Schnuller Zähnen oder Kiefer schadet.) Soll ich es vorher länger ankündigen / thematisierenm evtl. mit Ritual oder lieber kurzfristig und eher belangslos, aber konsequent die Schnuller wegnehmen? Mein Bauchgefühl ist, dass der Schnuller vor allem wegen des Schlaf-Rituals so wichtig ist. Allerdings sucht sie nachts im Halbschlaf danach. Macht es einen Unterschied, es jetzt zu tun oder soll ich ein paar Monate warten? Danke und viele Grüße Esmeralda

von Esmeralda am 25.01.2021, 08:42



Antwort auf: Schnullerentwöhnung

Hallo, die negative Wirkung des Schnullers auf die Zahnstellung hat besonders mit der Dauer des schnullerns zu tun. Wenn Ihre Tochter ihn also jeweils noch zum Einschlafen braucht, ist das eigentlich kein Problem. Die Frage ist, ob Sie versuchen könnten, den Schnuller nach dem Einschlafen vorsichtig rauszunehmen. Viele Kinder akzeptieren das gut, aber auch wenn es nicht klappt, muß man das jetzt nicht erzwingen. Da Sie noch einige Zeit bis zur KiTa haben würde ich mir die Entwöhnung jetzt noch nicht zumuten, es vielleicht in einem halben Jahr versuchen. Da ich das Problem eher in der Dauer sehe finde ich es unproblematisch, den Schnuller zur oralen Beruhigung immer mal wieder kurzfristig einzusetzen. Alles zu seiner Zeit und ich finde es auch wichtig, dass es in die eigene und familiäre Planung passt. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 25.01.2021