Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Rückfrage zu Fragen-ID 53287

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Rückfrage zu Fragen-ID 53287

Coconut

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Hallo nochmal, Dr. posth. Sie. schrieben mir letzte Woche, dass mein Mann wohl die Primärbindungsperson für unsere Tochter ist. Wie ich Ihnen schrieb, bin ich ja nun wieder tagsüber mit der Kleinen immer allein Und sollte eigentlich primärBindungsPerson sein. Nun unsere Frage dazu: wie gestalten wir es am einfachsten für unsere Tochter? Wenn mein Mann abends und am Wochenende da ist, muss ich ja den Haushalt machen und die beiden verbringen sehr viel Zeit miteinander, was der kleinen sichtlich gut tut. Schadet dies dann wieder der Mutter-Kind-Bindung? Was sollte der Papa tun, damit diese wieder besser wird und was kann ich tun? Papa sagt, Kind kann uns beide als Primärbezugspersonen haben, geht das? Ich schrub ihnen ja, dass die kleine tagsüber bei mir sehr schnell weint. Wie schlimm ist es, wenn sie mal 2 Minuten weint, wenn ich auf Toilette bin? Kann es mir leider nicht immer ewig verkneifen, Will sie aber auch nicht weinen lassen. Danke für ihren Rat und ihre Arbeit!


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, zunächst einmal gibt es nur 1 primäre Bindungsperson, aber dann eine 2. zur Loslösung. Zwei Personen als primäre Bindungsperson führten zur Bindungsverwirung und würden vom Kind so gelöst, dass es eine Person speziell als die 1. Bindungsperson auswählt. Die Loslösung, die in der Regel der Vater übernimmt, stört keineswegs die primäre Bindung, sie verfestigt sie indirekt noch einmal. Aber das Ziel des Kindes ist ja die Entdeckung und durchsetzung des Selbst, also der innere Bezug zur eigenen Person. Auf diesem Weg finden Sie sich ja. Der Vater kann also das am Wochenende mit seiner Tochter machen, was sie und er mögen. Wenn Sie auf Toilette gehen und Ihre Tochter weint, dann geben Sie ihr vorher etwas Interessantes zu spielen, das sie ein bisschen ablenkt, oder lassen die Tür eine Spalt breit offen. Die Angst vor dem Verlust der Bindungsperson kommt durch die fest geschlossene Tür. Viele Grüße


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