Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, unsere Tochter (3,5 M) ist in seit ca. 2 Wochen sehr quengelig geworen, die kann ja wohl in diesem alter normal sein, da die Kinder viel zu verarbeiten haben. Jedoch beunruhigt mich Ihr schreien etwas. Das Schreien ist viel intensiever geworden, hört sich durchdringender an, man kan sein eigenes Wort nicht mehr verstehen und sie deshalb allein mit gut zureden nicht so schnell beruhigen. Gleichzeitig wenn sie schreit, streicht sie sich mit beiden händen vom Hinterkopf zu den ohren nach vorne und macht sich am ganzen körper steif. ist das normal? 2. Frage : Abwann haben Kinder einen Willen und wollen diesen durchsetzen? Vielen Dank für die Antwort und liebe Grüsse Nadine
Liebe Nadine, das heftige Schreien ist, wenn es durch kein Schmerz verursacht ist, ein Schreien aus Not. Diese Not können wir Erwachsenen ohne Vorkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie nicht (mehr) vorstellen. Der kleine Säugling versucht mit seinen wenigen Mitteln eine feste Bindung, resp. Beziehung zu Ihnen als Mutter aufzubauen, scheint darin aber enttäuscht zu werden. Das macht ihm ungeheure Angst in dieser für ihn ja neuen, völlig fremden Welt. In seiner Not schreit er sie herbei mit einem Unterton von Panik. Das erschreckt Sie. Zurecht! Das soll so sein, damit Sie richtig reagieren. Mit Willen hat das noch nichts zu tun! Wie können Sie einfühlsam auf die natürlichen Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen? Zunächst einmal heißt es für Sie, neben liebevoll füttern und wickeln Ihr Kind viel und geduldig herumzutragen, denn Tragen ist ein Urprinzip der Beruhgigung. Dabei müssen Sie selbst ruhig werden, damit sich diese Ruhe auf Ihr Kind überträgt. Legen Sie sich dazu Musik auf oder schauen Sie dabei leise Fernsehen. Benutzen sie die im Fachhandel angebotenen Tragehilfen und suchen Sie sich das passende für Sie aus. Legen sie Ihre Tochter ruhig auch in die Wiege, etc., wennn sie "eingeschlafen" ist. Nicht jedes Knüttern ist ein Grund, sie wieder hoch zu nehmen. Warten Sie ruhig ab, ob Sie erneut "gefordert" werden. Nutzen Sie das Wickeln und jede ähnliche Situation zum Ansprechen, Schmusen, miteinander Gegenstände Betrachten, etc. Sorgen Sie dafür, daß niemand laut und störend in diese Ruheminuten hineinplatzt. Dazu brauchen Sie möglicherweise familiäre Hilfe. Aber ohne die geht es wirklich schwer. Das sind nur Anregungen, Ihnen fällt sicherlich noch viel mehr dazu ein. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hallo Nadine, Deine Beschreibung erinnert mich an das Baby einer Bekannten, das mit 5 Monaten eine Mittelohrentzündung hatte. Laß doch Deine Kleine mal vom KA untersuchen. Liebe Grüße Bea