paulchen71
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, meine Tochter ist 8 J. und geht in die 3. Klasse. Sie ist eigentlich ziemlich aufgeschlossen und findet schnell Anschluss. Schule macht ihr im Grunde Spaß. Wenn sie allerdings Fragen beantworten muss, ist sie eher zurückhaltend. Besonders Mathe bereitet ihr Probleme. Es ist manchmal, als wenn sie sich gar nichts merken kann. Da ist schon 8+4 schwierig und sie fängt an, zu raten. An guten Tagen geht es besser. Sie will sich auch nichts erklären lassen. Sie wird aufbrausend und dann ist gar kein herankommen mehr möglich. Ich glaube auch nicht, dass sie es nicht kann, eher, dass sie es sich nicht zutraut. Sie möchte alles perfekt machen und bei dem Fach fällt es ihr nicht so leicht. Der Lehrer weiß auch nicht mehr weiter. Sie spricht nicht mit ihm, wenn er sie etwas fragt. Was können wir tun, um zu helfen? Vielen Dank. Grüße aus den USA P.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, es ist ja oft so, dass Kinder darüber verärgert und enttäuscht sind, wenn es nicht überall gleich klappt. Oft ist das beim Wechsel auf eine höhere Schule. Dann ist die Hilfe anderer noch der zusätzliche Beweis dafür, dass sie was nicht so gut kann, und sie reagiert aufbrausend. Ich würde sie mal für eine Zeit in Ruhe lassen, ihr die Möglichkeit geben, eigene Lösungen zu finden (und das auch so mit ihr kommunizieren). Wenn sie dann, weil das wahrscheinlich nicht klappen wird, um Hilfe fragt oder anders deutlich macht, dass sie diese braucht, ist die Chance zur Kooperation größer. Auf der anderen Seite gilt es, ihr Selbstwertgefühl nicht so sehr von der Schule und Leistungen bestimmen zu lassen, also immer wieder andere Fähigkeiten in den Vordergrund zu nehmen. Dann relativiert sich die Leistung in ihrer Wichtigkeit. Sind zwei Möglichkeiten, Wege, die Zutrauen und Gelassenheit bedürfen. Viel Erfolg dabei. Dr.Ludger Nohr
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