Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Problem Papa-Kleinkind mit 4

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Problem Papa-Kleinkind mit 4

Mitglied inaktiv

Hallo Dr. Posth, zuerst mal danke für die tolle Arbeit, die Sie hier machen, Sie konnten mir schon sehr viel weiter helfen,ich habe dadurch einiges bei mir selber im Umgang mit meinen beiden Söhnen verbessert! Auch Ihr Buch lese ich gerade. Unser älterer Sohn ist gerade 4 geworden (starker Charakter), der jüngere ist 15 Monate. Bei den beiden gibt "das übliche", den Größeren binde ich immer viel ein, er darf auch viele Sachen selbständig machen, für die ich ihn lobe, komme recht gut mit ihm zurecht. Das Problem ist mit meinem Mann, er erzieht sehr autoritär (im Gegensatz zu mir), ist sehr ungeduldig, wird oft sehr laut. Der Größere bekommt des öfteren einen Klaps (was ich leider nicht immer verhindern kann, auch der Kleinere mal), er schreit auch viel mit ihm, gerade am Abend (Trotz+müde). Ihr Buch bzw. die Auszüge daraus weigert er sich zu lesen. Ich habe oft Angst, 1h zum Sport zu gehen, weil ich nicht weiß, was dann wieder los ist. Können Sie mir bitte irgendeinen Tipp geben?!


Hallo so sehr ich mich über Ihr Lob und ihre Anerkennung meiner Arbeit freue, so sehr besorgt mich auch die Einstellung Ihres Mannes. Ginge es zu machen, würde ich mit Ihm gerne reden. Es wäre nicht der erste Vater, der bei mir in der Praxis sitzt. Zunächst einmal müssen Sie Ihrem Mann auf freundliche Weise klar machen, dass Erziehung laut Bürgerlichem Gesetzt inzwischen mehr Pflicht zum Erhalt des Kindeswohls ist als Recht auf Macht über das Kind. Dann wäre es wichtig, die eigenen Erfahrungen mit Erziehung in seiner Kindheit gemeinsam zu besprechen und ihn davon zu überzeugen, dass das (ständig vorgebrachte) Argument, "Strafe und Schläge haben mir nicht geschadet" logisch wie fachlich falsch ist. Das autoritäre Erziehen - auch mit Schlägen oder Anschreien- ist der Beweis für den erlittenen Schaden. Ein erzieherisch "unbeschädigter" Erwachsener würde nie ein Kind schlagen und hätte es nicht nötig, falsche Autorität an den Tag zu legen. Vielleicht erklärt sich ja Ihr Mann dazu bereit, gemeinsam mit Ihnen eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen zu besuchen, wenigstens eine Zeitlang. Er kann ja da seine Argumente vorbringen, sollte aber auch für andere Erziehungsprinzipien aufnahmebereit sein. Viele Grüße


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