schokofrosch
Sehr geehrte Frau Henkes, danke für Ihre Antwort vom 13.4. Ich habe nochmal eine Frage. Es geht nochmal um meine Mutter. Sie hat sich ja die größte Enkelin und dessen Kind zum Liebling auserkoren. Das hat sie schon seit Geburt der Enkelin gemacht, da war ich selbst noch ein Kind. Und sie führt es fort mit deren Kind. Ich hatte ja die Auswirkungen genannt, in dem sie beide verherrlicht und die anderen schlecht redet und dass sie das auch in Verwandtschaft, Bekanntschaft und Nachbarschaft so macht. Und das verrückte ist, sie legt ein sehr gutes schauspielerisches Talent hin, so dass ihr die Leute noch glauben. Sie stellt sich dann als Opfer hin und wie aufopfernd sie wäre und wie schlecht die wir anderen sind. So hat sie es tatsächlich geschafft, dass in der Verwandschaft und Nachbarschaft mir und meiner Familie Mißachtung entgegengebracht wird. Ich selbst hatte ja seit meiner Jugend drunter zu leiden. War auch gut in der Schule, aber es wurde nie gewürdigt. Selbst als ich arbeiten war, erzählte sie jedem ich wäre arbeitslos, währenddessen sie die auch bereits erwachsene Enkelin hofiert hat. Sie verdreht sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Die Opfer werden zu Tätern gemacht...so hat ich für mich schon immer Selbstzweifel gehabt und kann schlecht Leuten vertrauen. Ich möchte einfach meine Familie schützen davor und kann es nicht, da ihre Lügenmärchen schon Auswirkungen haben, in dem manche Verwandte mit mir und meiner Familie keinen Kontakt haben wollen. Und wenn Kontakt besteht, dann werden "Spielchen" gespielt. Das sieht dann so aus, dass ich für meine Mutter alles machen muss (einkaufen, mit ihr zum Arzt fahren, ständig mit ihr telefonieren). Gehe ich dann wieder auf Rückzug, weil die Lorbeeren für diese Tätigkeiten die große Enkelin aufgesetzt bekommt und ich mir vorkomme, wie ein Dienstbote, wo man den An- und Ausschalter betätigt, wenn man nicht springt, wie verlangt wird, dann gibt es wieder Funktstille seitens der Verwandtschaft. Nun hinterfrage ich das, weil ich mir immer mehr. Ich komme mir vor, wie eine Marionette und am Ende haben sich ja alle Arbeiten nie gelohnt. Ich habe alles getan, um um Liebe und Anerkennung zu kämpfen. Am Ende hat sie mich trotz alledem schlecht gemacht und wiedermal die Enkelin hofiert. Mit den Kindern macht sie dasselbe. Man könnte sich ein Bein ausreißen bei ihr, und wird nie den Stellenwert erreichen, wie die Enkelin nebst Sohn. Ich verstehe auch nicht, warum sie diese Verherrlichung hat. Es ist praktisch so, dass sie so tut, als wäre die große Enkelin ihre Tochter und deren Kind ihr Enkel. Das Kind der Enkelin sagt auch Oma zu ihr, währenddessen die anderen Urenkel zu ihr Ur-Oma oder "Tick-Tack"-Oma sagen. Für mich ist das irgendwie ein verdrehtes Familiengefüge, wo die Personen untereinander ausgetauscht werden. Ich selbst grübele dann immer, warum die eigene Mutter so ist. Aber wie sie sagen, sie macht das schon 30 Jahre lang so mit der Enkelin. Alles flehen, reden, betteln hat keinen Sinn. Und ich kann ja schlecht hinter ihren Lügen hinterherlaufen und Stunde um Stunde alles wieder richtig stellen. Die große Enkelin genießt das, dass sie hofiert wird, weil es ja alle Vorzüge für sie und ihr Kind gibt. Sie lebt in Saus und Braus und meine Mutter zahlt. Das waren schon mehrfach Mietschulden. Sie hat ihr auch schon Geld geliehen, dass sie nie wieder bekommen hat. Mein Vater selbst ist darüber ärgerlich, hat aber, so wie wir, keinerlei Handhabe was zu ändern. Sie hat ihn schon früh abhängig gemacht: alle Konten laufen auf ihren Namen und seine Rente geht auch auf ihr Konto. Er selbst ist etwas gebrechlich mit Rollator und versteht dass mit der Bankkarte und den Automaten nicht, so dass sie das für sich ausgenutzt hat. Er beschwert sich oft auch bei mir, er wüsste wo die Reise bei ihr hingeht, sagt er immer und sie würde nur für die Enkelin schachern. Ansprechen darf er nichts, dann wird mit Scheidung gedroht und dass sie ihm nicht hilft, wenn er Hilfe benötigt (wie gesagt, er ist nicht mehr richtig gut zu Fuß und braucht auch etwas Unterstützung). Und was mich ärgert ist, dass man meine Mutter nie mit eigenen Dingen ansprechen kann. Als ich selbst mal im Krankenhaus war und davon erzählt habe, war die Reaktion schweigen. Es kam einfach nichts: Schweigen. Das hat mir selbst einen Hieb versetzt, dass da 0 Interesse da ist. Als mein Vater im Krankenhaus war, hat sie regelrecht verrückt gespielt, als er entlassen wurde, weil er ihr dann wieder im Weg steht. Ich bin echt verzweifelt, das kann doch alles nicht normal sein. Ihren eigenen Mann und Kinder werden so behandelt von ihr. Wie kann man eine Person so hofieren, währenddessen sie rundherum in die gesamte Familie und Verwandschaft einen "Kahlschlag" hinterlässt, ein Trümmerfeld mit Lügen?
Guten Tag, Sie verstehen das Verhalten Ihrer Mutter nicht. Das liegt nicht an Ihnen, sondern daran dass es nicht zu verstehen ist. Sie sollten das nicht länger versuchen. Sie müssen auch für Ihre Mutter keine Arbeiten übernehmen. Es wird Ihnen weder Anerkennung noch Liebe der Mutter nicht sichern. Sie hat doch eine Lieblingsenkelin, die das übernehmen kann. Ihre Abgrenzung scheint mir der einzig richtige Weg. Da Ihnen das in dem schwierigen Familiengefüge nicht leicht gemacht wird, kann ich Ihnen nur empfehlen, professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist ein guter Weg, um sich aus einem dysfunktionalen Familiensystem zu befreien und für sich selbst angemessener sorgen zu können. Sie haben auch nicht die Verantwortung für Ihren Vater. Wenn er so unter dem Verhalten der Mutter leidet, kann er sich von der Mutter trennen. Er kennt sie und kann sie einschätzen. Wenn er das nicht möchte, muss er sie ertragen. Es ist nicht Ihre Aufgabe da einzugreifen. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes