Frage: Muskelhypotonie

Hallo Herr Dr. Posth, vielleicht erinnern Sie sich noch an meine Geschichte mit meinem Sohn. Er ist inzwischen 16 Monate. Er ist entwicklungsverzögert und hat eine generelle Muskelhypotonie. Wir sind regelmäßig in ärztlicher Kontrolle. Mein Sohn kann nun folgendes: Er robbt seit ca. 2 Monaten, geht in den Vierfüßlerstand und wippt. Seit 2 Tagen richtet er sich manchmal auf in die Hocke. Er kann sitzen, wenn man ihn hinsetzt. Er spricht noch nicht, aber er versteht alles, was man ihm sagt. Er ist jetzt im Vergleich zu früher auch sehr neugierig auf alles geworden. Ach so, mit dem Essen hat er auch schon sehr viel weniger Probleme (verschluckte sich eine zeitlang sehr viel). Wir machen KG nach Vojta und Frühförderung. Seine Entwicklung stagniert nicht, sie geht voran. So, jetzt komm ich endlich zu meine Frage. Wir haben inzwischen Blut und Urin untersucht (nach Muskel-bzw. Stoffwechselerkrankungen), er hat mit 2 Monaten ein CT gemacht bekommen, weil er verschlossene Schädelnaht hatte) Alles unauffällig. Ich habe das Gefühl, mein Kinderarzt plädiert für ein MRT und eine Muskelmyographie. Der Pädiater ist aber der Meinung, es wäre zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht notwendig, er würde auf jeden Fall zum Wohle des Kindes noch warten, wegen der Kurznarkose. Eigentlich finde ich das auch gut, mich würde jetzt noch ihre Meinung dazu interessieren. Was meinen Sie? Vertrauen habe ich zu beiden Ärzten. Aber ich denke, ein Pädiater kann sehr gut abschätzen, wann weitere Untersuchungen notwendig sind, oder? Dann hätte ich noch eine weitere Frage. Ich habe in der Schwangerschaft 3-4 mal eine Kytta Sedativum (Baldrian, Hopfen, Melisse) einnehmen müssen, weil ich leider zu Panikattacken neige. Es klingt doof, aber können die vielleicht was mit seiner Muskelhypotonie zu tun haben, oder können pflanzliche Medikamente nicht schaden? Und eine Freundin meinte, sie hätte gelesen, dass durch die Narkose beim Kaiserschnitt so etwas entstehen könnte, wie sieht es denn damit aus? sorry, dass ich so viel auf einmal gefragt habe und vielen Dank schonmal für die Antwort. Liebe Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 19.10.2002, 20:55



Antwort auf: Muskelhypotonie

Liebe Andrea, weder Hopfen, Melisse und Baldrian, noch die Kurznarkose bei der Geburt (wenn alles glatt gegangen ist) werden Schuld an der Muskelhypotonie sein. Ein MRT wäre dann sinnvoll, wenn alle Untersuchungen des Muskels selbst und des peripheren Nervensystems (Nervenstränge im Körper) ohne Ergebnis verlaufen sind. Wenn aber die Entwicklung jetzt mit 16 Monaten gut voran geht, warum sollte man dann eine solch aufwendige Untersuchung überhaupt machen? Welche Schädelnaht war verschlossen? Und ist sie geöffnet worden, oder ist der Schädel deformiert?Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.10.2002