Karolcia2a
Guten Tag, ich habe eine 9 Wochen alte Tochter. Sie ist sehr lieb und fröhlich. Zur Zeit ist sie auch sehr neugierig, beobachtet alles und fängt an"zu sprechen". Ich stille sie voll und das liebt sie. Das Problem ist aber, dass sie ständig an meiner Brust bleiben möchte. Bitte verstehen Sie mich nicht schlecht. Ich liebe meine Tochter über alles und würde für sie alles tun, aber stillen den ganzen Tag ist ein bisschen anstrengend. Ich schaffe kaum was zu machen. Sie trinkt nicht die ganze Zeit, sondern nuckelt, so wie einen Schnuller (den haben wir auch in verschiedenen Varianten ausprobieren, sie nimmt aber keinen). Momentan akzeptiert sie nur mich, obwohl ihrer Vater auch bis jetzt mit ihr viel gemacht hat. Warum ist es so? Fühlt sich meine Tochter nicht sicher? Ich liebe mit ihr Zeit verbringen, aber möchte ich gerne dass sie weißt, dass auch wenn ich sie kurz hinlege oder dem Papa gebe, komme zu ihr wieder zurück.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, wir sprechen zwar vom "kompetenten Säugling", trotzdem sind die Möglichkeiten und Wahrnehmungsweisen in diesem Alter noch eingeschränkt. Ihr Kind sucht, und das ist völlig altersgerecht, vorwiegend die Person, die ihr am nächsten ist (und am meisten zu bieten hat). Deshalb sind es vor allem in Unruhezeiten meist die Mütter, die beruhigend wirken können. In anderen Zuständen kann mann ruhig versuchen den Vater mehr einzubauen, damit auch er und das Kind vertrauter werden. Ich glaube es ist weder für Mutter und Kind gut, wenn das Kind dauernd an der Brust ist. Ich würde sagen, dass Sie Ihr Kind, wenn es gut getrunken hat, anders beschäftigen (ablenken), damit Mutter und Kind Pausen haben können. Das kann bedeuten, dass Sie sie nach dem Stillen rumtragen, schaukeln o.ä. müssen, damit das Nuckelbedürfnis überdeckt werden kann. Das kann anfangs mit Unzufriedenheit einhergehen, ist aber auf Dauer für alle Beteiligten einfacher und befriedigender. Ich wünsche Ihnen für diese besondere Zeit genügend Freude miteinander. Dr.Ludger Nohr