TatsächlichLiebe
Guten Tag Frau Henkes, ich dachte, im Kiga sei es sozusagen Pflichtprogramm, dass ab 5 das Buch "Mein Körper gehört mir" behandelt wird. Nun erfuhr ich, dass unser Kiga das nur anlassbezogen, nämlich, "wenn ein Kind sich für das Thema interessiert" durchnehmen würde. Ich würde mit meinem Sohn (4,5 Jahre) aber schon gerne darüber sprechen. Wir hatten ihn an Weihnachten bei einem harmloseren Doktorspiel mit dem Cousin (6 Jahre) erwischt und beschlossen, das nur kurz und knapp zu erklären und besser nicht aufzubauschen. Die Kinderärztin hatte ihm letzten Sommer bei der U-Untersuchung eigentlich genau nebenbei erklärt, wer seinen Penis sehen darf und wir hatten es immer mal nebenbei im Alltag wiederholt, sodass wir uns wunderten, dass er das vor seinem Cousin wohl vergessen hatte. Was meinen Sie dazu? Sollten wir im Kiga darauf hinwirken, dass das Thema doch automatisch behandelt wird? Ich denke, in der Gruppe ist das "unauffälliger", als wenn wir uns 1:1 zu Hause hinsetzen und das Thema dadurch richtig groß machen. Aber richtig ist es doch schon, darüber zu sprechen, oder macht man es dadurch nur interessanter? Welche Literatur empfehlen Sie denn? Vielen Dank für Ihre Beratung und Gruß
Guten Tag, Sie halten es zu recht für wichtig, dass Kinder schon früh das Selbstverfügungsrecht über ihren Körper kennen sollten. Das lernen sie in der Regel situativ und nach Bedarf im Alltag. Dazu braucht es im Alter Ihres Sohnes keiner besonderen Gespräche. Die entsprechenden Bücher legen den Fokus auf unerwünschtes Verhalten von Erwachsenen. Darum geht es nach Ihren Beschreibungen bei Ihrem Sohn nicht. Doktorspiele unter Kindern sind völlig in Ordnung. Kinder entdecken so ihre Sexualität. Ihr Sohn hat dem Cousin vermutlich freiwillig seinen Penis gezeigt. Diese Zeigelust ist typisch für sein Alter. Er hat die Aussage der Kinderärztin nicht vergessen. Sie traf für ihn auf diese Situation nicht zu. Sie sollten diese Spiele zulassen. Sie sind harmlos und nach einer Weile wenden sich Kinder wieder anderen Interessensgebieten zu. Gegebenenfalls können Sie Ihrem Sohn erklären, dass er nur das mitspielen sollte, was er freiwillig machen möchte. Wichtig ist auch, dass er weiß, dass niemand etwas in Körperöffnungen stecken darf. Das kann zu Verletzungen führen. Sie müssen das Thema zu Hause nicht besonders besprechen. Sie wissen jetzt darum, dass es aktuell ist und können die Intimsphäre Ihres Sohnes akzeptieren. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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