Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Liebt meine Tochter mich nicht? / Bindungsprobleme?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Liebt meine Tochter mich nicht? / Bindungsprobleme?

Caro236

Hallo RuB-Team, ich bin langsam etwas verzweifelt, weil ich glaube meine Tochter liebt mich nicht mehr bzw. hat ihr Vertrauen zu mir verloren. Sie ist jetzt ca. 8 1/2 Monate, wurde damals per KS in Vollnarkose geboren. Ich habe 7 M. lang gestillt und bin ihre Hauptbezugsperson. Ich stehe mit ihr auf, kuschel mit ihr, spiele mit ihr, gebe ihr Essen/Trinken, mache die Windeln, sorge für ausreichend Schlaf und das tagsüber ziemlich alleine, abends mit Unterstüzung vom Papa und Oma und Opa leben mit im Haus, die sieht sie jeden Tag und liebt sie über alles, spielt mit Ihnen, etc. Vor einer Weile fing es an, dass sie weinte, wenn sie von der Oma zu mir "musste". Irgendwann das selbe Spiel bei meiner Schwester und der anderen Oma. Gestern dann der Höhepunkt als sie stundenlang nicht schlafen wollte und wir sie aus dem KiWa nehmen mussten, da hat sie tatsächlich wie am Spieß geschrien als ich sie getragen habe und bei der anderen Oma war sie sofort ruhig. Abends konnte sie wieder stundenlang nicht schlafen und sich nicht beruhigen, obwohl sie sich normalerweise nur von mir ins Bett bringen lässt. Irgendwann ist sie vor Erschöpfung eingeschlafen. Wenn wir alleine sind gibt es eigentlich keine Probleme, da lacht und spielt sie mit mir. Bin ich für sie vielleicht die schuldige, wenn irgendwas nicht läuft wie sie will und sie ist dann "sauer" auf mich? Ich weiß langsam nicht mehr weiter, das ganze ist sehr verletzend als Mama. Vielen Dank für Ihre Mühe vorab & freundliche Grüße!


Hallo, an der Liebe und dem Vertrauen Ihrer Tochter brauchen Sie keine Zweifel haben, auch wenn ich das Beschriebene nachfühlen kann. Natürlich sind im Alltag die Menschen, die sich unabgelenkt und vollständig auf das Kind einlassen können, eine gute Alternative. Außerdem sind sie ja da, immer und verlässlich, da kann man ruhig die Angebote der anderen mal nutzen. Schwierig wird es, wenn Sie anfangen zu zweifeln, denn das kann auch bei Ihrer Tochter zu Verunsicherung führen. Denn der Zweifel zeigt sich, bewusst oder unbewusst, im Verhalten und kann zu Beunruhigung bei Ihrer Tochter führen. Man zweifelt dann auch schnell an der eigenen Kompetenz, zieht sich evtl. zurück und überlässt das Feld den anderen, die es ja sowieso besser können. Gehen Sie ruhig davon aus, dass sie nicht die Einzige aber die Wichtigste sind und dass es auch erleichternd ist, wenn Ihre Tochter andere Menschen schon in die Nähe lässt. Und wenn Sie mal wieder miteinander an eine Grenze kommen (und das passiert fast allen Eltern ), ist Hilfe von aussen ganz nützlich und nicht der Beweis für fehlendes Vertrauen. Sie sehen, Ihre eigene Haltung und Sicherheit ist wichtig, um ein gutes Beziehungsangebot auch weiter machen zu können. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr


Caro236

Sie ist im Übrigen ein Kind, das jetzt schon sehr genau weiß was sie will und kann das auch sehr gut zeigen. Natürlich muss sie aber manchmal Warten (habe ja auch noch einen Haushalt) und manches kann einfach nicht so laufen wie sie möchte, ich kann sie ja nicht alles essen lassen, etc. Natürlich bekommt sie bei Oma/Opa und Co. die völlige Aufmerksamkeit und bei mir nicht den ganzen Tag ausschließlich und alle unangenehmen Aufgaben fallen auch auf mich zurück (Brei zB oder das liegen bleiben auf dem Wickeltisch, sie ist echt sehr quirlig). Kann sie dann vielleicht alles negative mit mir verbinden und das positive eben mit den anderen?


Hallo, an der Liebe und dem Vertrauen Ihrer Tochter brauchen Sie keine Zweifel haben, auch wenn ich das Beschriebene nachfühlen kann. Natürlich sind im Alltag die Menschen, die sich unabgelenkt und vollständig auf das Kind einlassen können, eine gute Alternative. Außerdem sind sie ja da, immer und verlässlich, da kann man ruhig die Angebote der anderen mal nutzen. Schwierig wird es, wenn Sie anfangen zu zweifeln, denn das kann auch bei Ihrer Tochter zu Verunsicherung führen. Denn der Zweifel zeigt sich, bewusst oder unbewusst, im Verhalten und kann zu Beunruhigung bei Ihrer Tochter führen. Man zweifelt dann auch schnell an der eigenen Kompetenz, zieht sich evtl. zurück und überlässt das Feld den anderen, die es ja sowieso besser können. Gehen Sie ruhig davon aus, dass sie nicht die Einzige aber die Wichtigste sind und dass es auch erleichternd ist, wenn Ihre Tochter andere Menschen schon in die Nähe lässt. Und wenn Sie mal wieder miteinander an eine Grenze kommen (und das passiert fast allen Eltern ), ist Hilfe von aussen ganz nützlich und nicht der Beweis für fehlendes Vertrauen. Sie sehen, Ihre eigene Haltung und Sicherheit ist wichtig, um ein gutes Beziehungsangebot auch weiter machen zu können. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr


Mama2020L

Ich kenne diese Gedanken auch so gut… immer das Gefühl mein Baby liebt mich nicht. Mein Kind ist 11 Monate alt und Papa ist schon immer der große held, sind wie wo anders bin ich eh abgeschrieben. Mir tut es auch so so weh. Kann dir keine Lösung sagen, nur dass du nicht alleine bist!


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