Himmelsstern
Sehr geehrter Herr Dr. Nohr, bereits in der Schwangerschaft haben wir geplant, dass unser Sohn mit 15 Monaten in eine Krippe gehen soll. Nun rückt das Datum näher. Der Kleine ist jetzt 10 Monate alt, ab Juli gehe ich wieder arbeiten und mein Mann bleibt bis Oktober daheim. Ab September startet die Eingewöhnung in einer Großtagespflege: 8 Kinder zwischen 0-3 Jahre auf zwei Tagesmütter. Die Einrichtung ist direkt neben unserem Haus, was mich sehr freut, da mein Sohn somit die Umgebung kennt. Er wird dort von ca. 8-14/15 Uhr sein. Morgens werde ich ihn meist bringen, Papa holt ab. Alles toll geplant, aber jetzt kommen mir als Mama Zweifel, ob das alles so richtig ist :-( Mein Sohn ist ein sehr freundliches und offenes Baby, sehr neugierig, hängt aber natürlich auch sehr an mir und meinem Mann. Ich fühle mich schuldig, gleichzeitig freue ich mich auf meinen Start in den Beruf. Wie wird sich das auf unsere Bindung auswirken, muss ich mir Sorgen machen? Vielen herzlichen Dank!!! Freundliche Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, wie Sie sehen, ist Planung etwas Anderes als das Geschehen selbst. Es ist also gut nachvollziehbar, dass Sie plötzlich wieder Zweifel bekommen und mit der geplanten Lösung nicht so glücklich sind. Das bedeutet nur, dass Sie sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Natürlich wird das die Bindung beeinflussen, natürlich ist das ein neuer (Trennungs-) Schritt und natürlich hat das Einfluss auf die ganze Familie. Aber das muß nicht schlecht sein, es ist anders, für alle eine neue Herausforderung. Und bei der Entscheidung ist es auch wichtig, es mit der tatsächlichen Alternative zu vergleichen. Wenn Sie zu Hause bleiben, damit etwas aufgeben, kann das die Bindung auch belasten, wenn es nicht richtig für Sie ist. Dass die Frage auftritt ist also nichts Ungewöhnliches, Sie müssen den Schritt aus der Jetzt-Perspektive betrachten und dann gewichten. Es geht nicht um eine ideale Lösung, sondern um die Optimale, die alle miteinbezieht. Und Sie sollten mit der Entscheidung ein gutes Gefühl haben. Alles Gute dabei. Dr.Ludger Nohr
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