Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Kindergarten Krise

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Kindergarten Krise

Piwi.E

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Guten Tag, ich mache mir Sorgen um meine Tochter(3 Jahre, 9 Monate). Sie startete im März mit dem Kindergarten in einer kleinen Gruppe (15 Kinder), es gab eine kurze Eingewöhnung, sie konnte wegen den Corona Maßnahmen aber bis zu den Sommerferien nur ca 6-7 Wochen gehen. Ab September startete sie in einer neuen Gruppe mit 28 Kindern, in die ich sie nie begleiten durfte. Vor 3 Wochen gab es einen Vorfall, die Erzieherin wusste nicht was passiert war, jedoch weinte meine Tochter eine halbe/ dreiviertel Stunde auf dem Gang und wollte sich nicht trösten lassen. Die Erzieherin sah hin und wieder nach ihr. Seit diesem Tag hat sich ihr Verhalten massiv verändert, sie weint wegen Kleinigkeiten hysterisch, ist tlw aggressiv und dann wieder panisch, sogar bei ihrer Oma wollte sie plötzlich nicht mehr bleiben. Im Schlaf sagt sie sie will nicht in den Kindergarten und wenn ich sie gebracht habe musste die Erzieherin sie mir aus den Armen reißen, während sie sich an mich klammerte. Ich entschied mich sie erst Mal nicht mehr zu bringen und sprach mit der Leitung. Sie sagte das Verhalten sei normal, ich muss sie nur wieder regelmäßig bringen. Ist das so? Mein Umfeld setz mich sehr unter Druck härter zu sein.


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Hallo, es erschreckt mich immer wieder, wie wenig die emotionalen Reaktionen der Kinder ernst genommen werden und wie schnell sie wieder "funktionieren" sollen. Da kann ich Ihre Haltung gut verstehen. Irgendetwas ist vorgefallen, das Ihre Tochter sehr beeindruckt und verstört hat. Das ist in der Regel keine Kleinigkeit (für das Kind). Deshalb ist es nötig und sinnvoll herauszufinden, was Ihre Tochter so berührt hat. Mit fast 4 Jahren ist das schon möglich, wenn man sich etwas Zeit nimmt und eine ruhige gemeinsame Phase (z.B. Einschlafsituation) nutzt. Ziel ist, dass Ihre Tochter nach der Klärung einen Weg weiß, wie sie zukünftig solche Situationen vermeiden/oder lösen kann. Sonst geht sie mit dem Gefühl in der KiGa, dem ausgeliefert zu sein, keine Lösung für solche Vorkommnisse zu haben (und wenn es nur ist, dass sie jederzeit damit zu Ihnen kommen kann). Was soll Härte hier erreichen, ausser sie zu verhärten? Man kann Ihre Tochter jetzt trainieren durchzuhalten oder man ermöglicht ihr eine Erfahrung, dass es Lösungen gibt. Ich würde Letzteres immer vorziehen und kann Sie da nur unterstützen. Dr.Ludger Nohr


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