Liebe Frau Henkes, ich habe eine Frage zu meinem Sohn (5J). Er wird zwei Tage vor dem Stichtag der Einschulung 6 Jahre alt, ist kein Kann-Kind und wird somit automatisch eingeschult. Wir überlegen jetzt alle Hebel in Bewegung zu setzen um ihn noch ein Jahr zurück stellen zu lassen, sind aber nicht sicher ob es richtig ist, denn kognitiv könnte er eingeschult werden. Unser "Problrm" ist: Er trägt seit seinem dritten Lebensjahr ausschließlich rosa oder pinke Kleider und trägt Haarspangen in seinem langen Haar. Er äußert öfter, dass er gerne ein Mädchen wäre, allerdings glaube ich, dass er sich als Junge identifiziert, der einfach gerne Kleider trägt. Außenstehende nehmen ihn als Mädchen wahr und sprechen ihn auch so an. Er korrigiert dann immer "ich bin ein junge". Wäre er wirklich gerne ein Mädchen, würde er das in meiner Theorie nicht machen sondern sich freuen als Mödchen angesehen zu werden. Ansonsten ist er recht beliebt in der Kita. Hat viele Freunde. Zwar berichtet er auch von (wenig) Hänseleien, aber die scheinen ihm nicht viel auszumachen. Wenn wir ihm zum Beispiel neue Einhorn-Hausschuhe in pink kaufen, zeigt er die voller Stolz umher. Auch den coolen Fußball-Jungs in seiner Gruppe. Ich kaufe auch immer schöne Jungs-Sachen, so dass er auch immer die Wahl hätte sich anders zu kleiden. Aber die Sachen werden nicht beachtet und bleiben einfach im Schrank liegen. Seine Sandalen (Unisex in schwarz) zum Beispiel hat er konsequent nicht getragen, Sonden lieber die rosa Schuhe angezogen, auch wenn es viel zu heiß dafür war. Generell ist es ihm sehr wichtig was er trägt und das richtige Outfit für den Tag zu wählen kann auch gerne mal 30 Minuten dauern. Wir haben lange gedacht es ist nur eine Phase, aber es wurde von Monat zu Monat wichtiger für ihn ausschließlich rosa/pinke Kleider zu tragen und ebbte gar nicht ab. Inzwischen tanzt er auch im Ballettunterricht und ist wirklich begabt. Er geht gerne hin und skeptisch war zunächst nur die Ballett Lehrerin. Aber auch diese hat ihn inzwischen akzeptiert (sie hat am Anfang noch versucht ihm das TuTu auszureden und äußerte auch große Bedenken ob er bei ihr richtig sei). Wir sind (zugegeben) nicht glücklich über die Entwicklung unseres Sohnes, fördern und unterstützen ihn aber sogut wir können seinen eigenen Weg zu gehen. Er ist einfach fröhlich und glücklich in seinen Kleidern. Natürlich erleben wir auch viel Wiederstand in der Familie (Großeltern und unsere Geschwister), aber wir stellen uns da immer schützend vor unser Kind. Von unserem älteren Sohn wissen wir aber, dass in der Grundschule teilweise ein anderer Wind weht. Ausgrenzungen und Hänseleien werden hier deutlicher ausgetragen, als noch in der Kita. Er wäre ja einer der jüngsten in der Klasse. Wir überlegen, ob es nicht für ihn einfacher wäre wenn er ein Jahr später zur Schule gehen würde und somit vielleicht auch größer und stärker wäre (er ist zudem noch sehr klein und zierlich). Wenn er nur zwei Tage später geboren wäre, hätten wir ihn als Kann-Kind ohnehin zurück stellen lassen. Intwischen glaube ich nicht mehr, dass es nur eine Phase ist. Sondern einfach das Wesen unseres Sohnes. Wir wissen, dass wir ihn vor Hänseleien nicht ewig schützen können. Aber zumindest können wir es vielleicht abmildern, wenn er in der Klasse zu den älteren zählt. Wie sehen Sie das? Und dürfte ich noch eine zweite ganz andere Frage stellen: in welchem Alter empfehlen Sie abzustillen? Natürlich kann man das nicht verallgemeinern und es gibt immer individuelle Gründe kürzer oder länger zu stillen. Aber bei normaler Entwicklung und Familienkonstellation - welches Alter würden Sie empfehlen? Danke für Ihre Hilfe in diesem Forum. Wir sind für Hilfe und Anregungen unglaublich dankbar!
von Sonja9 am 24.07.2023, 05:16