Emma_83
Hallo Frau Henkes, mein Sohn ist 7 Jahre alt und geht in die 1. Klasse. Er ist ein sehr guter Schüler und seine Lehrerin ist, vor allem von seiner vernünftigen Art, sehr begeistert. Mir fallen allerdings merkwürdige Verhaltensweisen auf: Er kaut auf seinen Stiften- er hatte sogar schon eine Miene, die im Spitzer hängen geblieben war, komplett in den Mund gesteckt. Er geht mit seinen Lippen an seinem Buch, nimmt häufig Spielsachen in den Mund. Er knibbelt an seinen Fuß- und Fingernägeln. Ausserdem fällt mir auf, dass er bei Süßigkeiten keine Grenzen kennt und panisch wird, wenn er eine Süßigkeit nicht bekommt, die er in dem Moment unbedingt haben möchte. Er bekommt dann wie im Kleinkindalter einen Wutanfall. Auf der anderen Seite ist er häufig, in anderen Dingen als bei Süßigkeiten, unheimlich vernünftig und weit im Kopf. Haben Sie eine Erklärung für dieses Verhalten? Ich danke Ihnen herzlich für eine Antwort
Guten Tag, aus der Distanz kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Ich vermute, dass Ihr Sohn Dinge zur Entspannung in den Mund steckt oder knibbelt. Das ist für Kinder eine gute Möglichkeit, sich selbst zu regulieren und Anspannung abzubauen. Gerade wenn Ihr Sohn schon so vernünftig ist, kostet ihn das möglicherweise viel Kraft. Kleine Regressionen auf eine frühe Entwicklungsphase entlasten dann. Das Verhalten Ihres Sohnes ist meines Erachtens unbedenklich. Stiftminen sind nicht gesundheitsschädlich. Seine Wutanfälle bei verweigerten Süßigkeiten zeigen, dass Ihr Sohn noch lernen muss, Grenzen zu akzeptieren und seine Wut angemessener zu regulieren. Das ist ein Prozess, bei dem Sie ihn unterstützen können. Möglicherweise ist der Text von Dr. Nohr auf dieser Seite über liebevolle Klarheit für Sie von Interesse. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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