Knopf2016
Sehr geehrter Dr. Nohr, unser Sohn wird kommenden Monat 4 Jahre. Er hat ein eigenes Bett (120x200cm) in seinem Zimmer stehen. Ursprünglich war die Größe angedacht, um ihn bequem in den Schlaf begleiten zu können. Daraus hat sich allerdings entwickelt, dass ich, die Mama, täglich dort die gesamte Nacht verbringe. Wir erwarten im Spätsommer das zweite Kind. Spätestens dann wird es nicht mehr möglich sein die Nacht mit ihm im Kinderzimmer zu verbringen und mein Mann und ich würden auch gerne mal wieder gemeinsam im Elternbett schlafen . Der Kleine aber besteht vehement darauf, dass ich bei ihm bleibe. Er sagt er hat Angst, dass ich dann weg bin. Die Erklärung er kann, wenn etwas sein sollte, rüber kommen oder rufen, nimmt er nicht an. Wir hatten schon vereinzelte Nächte, da hat es ganz gut geklappt, die kann ich aber wirklich an einer Hand abzählen. Wir haben auch nichts dagegen, wenn er nachts dann bei uns weiterschlafen würde. Aber wenigstens, dass er mal versucht ohne Mama zu sein wäre ein Fortschritt. Haben Sie einen Rat wie wir hier vorgehen könnten? Ich möchte auch ein mögliches Gefühl der Zurückstellung sobald das Geschwisterchen da ist vermeiden. Vielen lieben Dank.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, es ist ja ziemlich leicht ahnbar, was Ihr Sohn damit zeigt und möchte. Dies ist eine gute Situation ihn ins Boot zu holen, ihn zu fragen, wie diese Situation (Ihre Bedürfnisse, das kommende Kind usw.) gelöst werden könnte. Damit wird ihm deutlich, welch andere Rolle er bekommt (nicht mehr das dauernd zu versorgende KK, sondern der Große), wie wichtig auch sein Mithelfen für die Familie ist. Auch wenn es keine schnelle Lösung gibt, so kann er doch sehen, dass es verschiedene Bedürfnisse, Wünsche und Lösungen gibt und er eingebunden wird, Wege zu finden. Das ist die reale Erfahrung nicht mehr nur versorgt werden zu müssen und erleichtert ihm auch, die kommende Veränderung der Familiensituation anders zu erleben. Ich würde es so machen und sehen, wie er damit umgeht. Dr.Ludger Nohr
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