Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth, ich hatte diese Frage hier schon vor einiger Zeit gestellt und auch einige Reaktionen von anderen Müttern bekommen. Leider haben sie nicht darauf geantwortet (vielleicht übersehen?), deshalb kopiere ich meine Frage noch einmal und hoffe, daß Sie mir Ihre Meinung dazu schreiben werden. Vielen Dank im voraus! "Wie wichtig ist es eigentlich, ein Kind im 1. Lebensjahr regelmäßig "abzugeben", d.h., bei der Oma oder einer anderen Bezugsperson zu lassen? Ich habe unseren Sohn (12 Monate) bisher noch nie abgegeben und muß mir oft anhören, daß das nicht gut sei, weil er sich dadurch zu sehr auf mich fixieren würde und es später immer schwerer würde, ihn daran zu gewöhnen. Ich bin sehr viel mit ihm unterwegs, besuche Krabbelgruppen, Freunde usw. und er ist sehr aufgeschlossen. Ist es wirklich so falsch, daß ich ihn im 1. Jahr nicht abgegeben habe? Vielen Dank für Ihre Meinung und ein dickes Lob für Ihre tolle Seite!" Viele Grüße Lena
Liebe Lena, es entspricht zwar nicht den üblichen Sozialstrukturen der Menschen, daß Mutter und Kind im ersten Lebensjahr isoliert bleiben könnten, aber sagen wir einmal aus dem Blickwinkel der Natur darf die Anzahl der ersten Sozialkontakte nicht in irgendeiner Weise festgelegt sein. Es gibt ja auch viele Menschen und Familien, die sehr weit draußen, fern aller Städte leben und selten ein geselliges Zusammensein herstellen können. Auch für diese Menschen müssen die Gesetzmäßigkeiten der emotionalen Integration und der Bindungstheorie gültig sein. Also Vorbedingung sind solche Kontakte wie die angesprochenen nicht, aber hilfreich können sie durchaus sein (unter Beachtung des Fremdelphänomens). Viele Grüße