Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Hilfe beim Anziehen

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Hilfe beim Anziehen

Kat77

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Guten Tag Herr Nohr, meine Tochter (5) ist altersentsprechend selbstständig und bei ihr zeigte sich schon früh ein starkes Autonomie-bedürfnis. Aber beim alleine Anziehen ZUHAUSE klappt das mit der Selbstständigkeit leider nicht (im Kiga geht es gut und sie geht dort sehr gerne hin). Sie will sich morgens nicht alleine anziehen, oft nicht einmal den Schlafanzug ausziehen. Ich biete ihr Hilfe an z.B. bei den Strumpfhosen, möchte aber dann z.B., dass sie den Pulli alleine anzieht. Ich gehe raus aus dem Zimmer, wenn ich zurück komme ist der Pulli noch immer auf dem Stuhl und sie spielt irgendwas. Auch nach der x-ten Aufforderung zieht sie ihn nicht an, behauptet sie sei zu müde oder könne das nicht. Dasselbe Spiel dann nach dem Frühstück oder Mittagessen beim Jacke, Mütze etc. anziehen. Ich habe in ruhigen Momenten mit ihr schon heraus zu finden versucht, wie wir diese Situationen lösen könnten. Sie sagt mir, das wisse sie auch nicht, sie wolle einfach nicht alleine anziehen. Wie gehe ich mit dieser Weigerung um? Auf Druck (schimpfen) reagiert sie allgemein meist mit noch mehr Verweigerung, wenn ich ihr immer helfe tue ich ihr langfristig aber auch keinen Dienst. Wie könnte ich die Sache angehen? Danke für Ihre Antwort, Teresa


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Liebe Teresa, es erinnert mich an eine kleine Begebenheit. Ein gleichaltriger 12j. Freund bat mich nach dem Sport mit ihm noch in die Umkleidekabine zu gehen, er könne den Schuh nicht binden. Als er fertig war und ich es ihm zeigen wollte, machte er es locker selbst. Er wollte da nicht alleine hin. Hier geht es ja nicht um können, sondern um wollen. Ihre Tochter möchte diese Morgenpflicht nicht alleine erledigen, trödelt oder verweigert. Der Übergang von der Traumnacht in den Alltag scheint noch schwer zu sein, halt eine Pflicht. Das kann man annehmen und dann ist die Hilfe nicht Anziehhilfe, sondern Starthilfe. Bevor Sie es aber zum Machtkampf ausarten lassen, gibt es auch die Möglichkeit, paradox zu reagieren. Sie helfen beim Anziehen unaufgefordert und höchstens mit dem Kommentar, dass sie das ja nicht alleine könne, Hilfe brauche(ohne abwertende Tonlage, sachlich) Hintergrund ist, dass die meisten Kinder eigentlich selbstständig und nicht hilfsbedürftig sein wollen, somit Ihre Hilfe bald lästig und unangenehm ist. Beide Wege gehen, Sie wissen, welcher besser passt. Dr.Ludger Nohr


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