Muani
Hallo Dr. Nohr, mein Sohn, 24 M., hat mit 18 M. sich angefangen für das Töpfchen zu interessieren. Ohne Druck habe ich ihn morgens gefragt, wann er das große Geschäft machen wollte und er hatte sogar Spaß dabei. Vom 19. bis zum ca. 21. MOnat hat er sogar ausschließlich und gerne morgens ins Töpfchen gemacht. Plötzlich wurde es immer weniger und er fing an zu sagen, er möchte gelegentlich in die Windeln machen. Das habe ich ihn dann auch natürlich gelassen. Jetzt ist es so, dass er gar nicht mehr aufs Töpfchen geht. Er schämt sich und ich darf nicht ins Zimmer und ich darf auch nicht schauen, ob seine Windeln voll sind. Umziehen und waschen darf ich ihn erst ca eine halbe Stunde später. Ich weiß er ist noch jung und ich mache auch keinen Stress. Nur mir macht es Sorgen, dass es immer schlimmer zu werden scheint. Seit einigen Wochen hält er auch ca 2-3 Tage lang alles zurück. Was auch komisch ist, wenn sein kleiner Cousin (auch 2) zum Spielen kommt, ruft er ihn „lass uns A A machen“ zu sich ins Zimmer und dann erledigt er sein Geschäft bei verschlossener Türe. Ich kann kein Ereignis zurückrufen, was dazu hätte führen können, Hat er kein Vertrauen mehr zu mir? Braucht es da irgendwelche Maßnahmen? Das Zurückhalten macht mir Sorgen. Ansonsten ist er super entwickelt und sehr fröhlich und ausgeglichen. Herzlichen Dank
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, die Sauberkeitsentwicklung (was ist da eigentlich schmutzig?) ist ein spannendes Thema, das in den verschiedenen Kulturen und Gesellschaften sehr unterschiedlich gelöst wurde. Da ging vom Festbinden auf dem Töpfchen sitzend bis zur Belobigung, wenn der Kot an die Wändes geschmiert wurde. Aber das ist eine eigene Geschichte. Ihr zweijähriger Sohn hat wohl den Analbereich als erogene Zone erkannt und damit hat dieses Geschäft eine völlig andere Bedeutung als nur Ausscheidung. Daher auch die "Geheimaktion" mit dem Cousin, mit dem das eher teilbar ist, als mit einem Erwachsenen. Auch die Zurückhaltung für zwei-drei Tage kann einfach das Erleben einer Fähigkeit sein (ich entscheide wann was kommt oder nicht) und muss nicht gleich "behandelt" werden. Im Umgang mit dieser Entwicklung ist Gelassenheit und Anerkennung wichtig (Lempp schrieb mal, dass der Stuhlgang das erste eigene Produkt des Kindes ist und somit ein Grund zum stolz sein). Kommentieren Sie nur, was für Sie unpassend oder unagenehm ist und dann als Ich-Botschaft (ich möchte das nicht, mir macht das viel Arbeit, usw.) und nicht bewertend. Wenn die Kinder sich da weitgehend ungestört entwickeln können, regelt sich das meist bis zum 3.LJ problemlos. Ausserdem ist diese Erfahrung des Festhaltens und Loslassens auch für später nicht unwichtig. Mit fehlendem Vertrauen hat das nichts zu tun, vielleicht mit der eigenen Sicht auf diese Phase. Wir müssen da ja auch mit unseren Erfahrungen leben. Dr.Ludger Nohr
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