Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Führungsperson

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Führungsperson

Schaschi

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Liebe Fr. Henkes,  Ich möchte in der Begleitung meiner Tochter, 4 Jahre, ruhiges, eher sensibles Kind, mehr Führung übernehmen. Mir ist aufgefallen, dass unsere Tochter in sozialen Situationen, die klare Strukturen und Routinen vorgeben (z.b. Kindergarten, einkaufen, ...) besser zurecht kommt. Es klingt total blöd, aber sie strebt sehr nach Regeln und Ordnung, und nach Bestätigung und Handeln von erwachsenen Führungsbildern, was mir auch schon ihre Erzieherinnen gesagt haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Regeln ihr Sicherheit geben.  Mein Mann und ich "erziehen" eher locker, sehr zugewandt, auf Augenhöhe, Regeln ja - aber Ausnahmen gehören öfter dazu, als uns lieb ist ;), das überfordert sie dann eher.  Ich möchte ihr gerne ein Umfeld schaffen, in dem sie sich bestmöglich entfalten kann. Was sind denn konkrete Strategien im alltag, um sie mehr zu führen? Wie kann ich weniger freundin und mehr Mama werden? Wie kann ich für sie zu einer Führungsperson werden, zu der sie aufschaut?  (Mein Wesen wird sich dadurch nicht ändern, ich werde weiterhin empathisch mit ihr sein) Danke und viele Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, für Kinder sind klare Strukturen und Routinen sehr hilfreich, weil sie ihr Leben auf eine verlässliche Weise ordnen. Kinder brauchen zudem starke Eltern, die den Stimmungen und Wünschen eines Kindes gut standhalten können. Wenn Ihre Tocher spürt, "meine Eltern können mich aushalten, so wie ich bin", gibt ihr das große Sicherheit. Auf Augenhöhe befinden sich Eltern und Kind eigentlich nie. Das ist schon rein bildlich nicht möglich. Eltern sind die Entscheidungträger für alle wichtigen Fragen. Ihre Tochter kann bei kleinen Dingen zunehmend gefragt werden und mit entscheiden. Ich denke nicht, dass Ihre Tochter zu Ihnen als Führungsperson aufschauen muss. Wenn Sie Ihre mütterliche Verantwortung wahrnehmen und Ihrer Tochter die notwendigen Vorgaben machen, an denen sie sich orientieren kann, genügt das völlig. Ich vermute, dass Sie weniger auf Ihre Tochter einwirken müssen, als Ihr Mutterbild (nie Freundin) zu überdenken. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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