Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Erziehungsbücher @Dr. Posth und alle

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Frage: Erziehungsbücher @Dr. Posth und alle

Mitglied inaktiv

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Lieber Dr. Posth! Mich würde Ihre Meinung zu Erziehungsbüchern generell interessieren. Würden Sie eher sagen, teilweise sind diese Bücher gut, oder sollte man generell von solchen Ratgebern abraten? Ich meine nicht Bücher über Entwicklung, sondern solche, wo wirklich Erziehungstipps gegeben werden. Ich frage deshalb, weil ich mir selber schon oft Gedanken darüber gemacht habe, ob es wirklich gut ist, ständig in Büchern nachzuschlagen, anstatt sich auf sein Gefühl zu verlassen. Ich denke mir z.B., daß viele Eltern ihre Kinder z.B. nur stundenlang schreien lassen, eben, weil es in diversen, hoffentlich veralteten Ratgebern steht. Ich selbst besitzte zwar auch ein oder zwei solche Bücher, verwendet habe ich sie bisher vielleich dreimal in 9,5 Jahren. Manches in diesen Büchern ist zwar sehr interessant, aber manches finde ich schon sehr "veraltet". Zum Beispiel, wie gesagt, schreien lassen, starr alle vier Stunden füttern, usw. Darum frage ich mich, ob manche Eltern vielleicht durch solche Bücher verleitet werden, gegen ihr Gefühl zu handeln, und zu sehr auf diese Ratgeber fixiert sind. Ich meine das auf keinen Fall vorwurfsvoll anderen Eltern gegenüber. Denn wie gesagt, manches ist ja auch sehr interessant. Ich finde es auch vollkommen in Ordnung, z.B. hier um Hilfe zu bitten, was ich auch schon getan habe. Nur, sollte man nicht generell nach seinem Gefühl handeln, anstatt nach einem Buch zu erziehen? Ich hoffe, ich habe nicht zu wirr geschrieben, aber das geht mir schon lange durch den Kopf. Ich freue mich auf Ihre Antwort, und bedanke mich im Voraus! Mfg Sabine


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Sabine, es ist richtig, was Sie sagen. Erziehungsbücher können auf veralteten Prinzipien beruhen, oder fragliche Erziehungsprinzipien verbreiten. Der Verlag, resp. die Lektoren/innen gucken häufig nicht kritisch genug auf das, was drinsteht. Der Verkaufserfolg entscheidet. Und der richtet sich häufig nach Trends und populistischen Methoden. Ich möchte mich mit Empfehlungen genereller Art eigentlich zurückhalten. Hin und wieder an geeigneter Stelle nenne ich einmal Bücher, von denen ich einigermaßen überzeugt bin. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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HAllo Sabine! Ich bin der selben Meinung wie Du! Zum Glück haben wir einen PC und kennen dieses Forum und können uns hier Rat holen und uns austauschen!Insofern könnte man die Literatur weglassen. Aber nicht alle haben einen PC ... Natürlich gibt es Schrott ohne Ende - ich hatte auch eine kurze Diskusion mit Hr. Dr. Posth! ;-)) Wie sagte er da so schön: leider steht in vielen Büchern das Gute direkt neben dem Schlechten,von daher ist es schwer,ein gutes Buch zu benennen! Gut finde ich persönlich das Buch "Babyjahre". Mit Sicherheit gibt es Menschen,die sich an die Anweisungen solcher Bücher halten und sie auch als Anweisung sehen und weniger als Ratgeber!Die Kinder tun mir auch leid! Ich halte es von anfang an so,daß ich mich fast immer auf mein Gefühl verlasse.Nur bei Krankheiten und extremen Situationen dann gehe ich ins Netz oder frage den Arzt oder lese auch mal was nach! Eine Freundin hat jetzt ihr 2.Kind bekommen und ist der Meinung,daß sie es verwöhnen könnte,wenn sie sich zu sehr darauf einläßt.Der Kleine muß eben da durch,daß da noch das 1. Kind ist und mit dem hätte es schon Probleme gegeben,weil sie ihn rund um die Uhr bemuttert hat!Ich sage da gar nichts mehr zu,denn ich habe ja keine Ahnung da nur 1 Kind ... Mach es weiter so - naja und die anderen eben auch so ohne Megaliteratur zu Hause! Gruß von Jamu


Mitglied inaktiv

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Hallo Jamu! Ich sehe es auch so: In gewissen Situationen weiß man einfach nicht weiter, und dann sollte man sich auch Rat holen, egal ob hier, in Büchern, Freundinnen, usw. Ich finde es nur traurig, wenn eine Mutter ihr Baby nicht tröstet, weil ja in manchen "schlauen" Büchern steht: Kinder ja nicht verwöhnen. Obwohl sie das Baby instinktiv trösten würde, sich aber total nach Büchern richtet. Aber gott sei Dank sind die meisten Eltern (hoffentlich) so schlau, und hören auf ihr Gefühl. Denn wie man ein Kind mit "zuviel" Liebe und Geborgenheit verwöhnen kann, werde ich nie verstehen, auch, wenn es in noch so vielen Büchern steht! Also, danke für deine Antwort! LG Sabine


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Ich verlasse mich auf mich selbst, lese aber trotzdem Bücher als Anregung. Z.B. Kinder fordern uns heraus und Smart Love - Erziehen mit Herz und Verstand. Gruss, Doris


Mitglied inaktiv

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Das "Problem" an solchen Büchern ist doch, dass die Autoren weder Dich noch Dein Kind persönlich kennen. Und wie oft wird von verschiedensten Seiten aus betont, das jedes Kind eine individuelle Entwicklung durchmacht! Schon allein deshalb sind pauschal gegebene Ratschläge sehr mit Vorsicht zu genießen - von irgendwelchen Erziehungsprogrammen mal ganz abgesehen (die empfinde ich als eine Zumutung für Eltern und Kinder). In der Vergangenheit gab es große pädagogische Theorien - aufgestellt von (Erziehungs-)Wissenschaftlern, Biologen etc.. In jeder Theorie steckt irgendwo was Wahres und Gutes drin - aber eben auch sehr viel Einseitiges und sogar Negatives! Wie die anderen schon schrieben: Man sollte sich in allererster Linie auf sein Gefühl verlassen. Denn die Natur hat uns mit den Fähigkeiten ausgestattet, Kinder großzuziehen - wir haben ganz feine "Antennen" dafür, die Bedürfnisse unserer Kinder zu erkennen und darauf einzugehen. Oft haben wir das nur vergessen bzw. vertrauen nicht mehr auf uns selbst, sondern lieber auf irgendwelche (vermeintlichen) Fachleute. Ein Problem ist sicher auch, dass wir als Familien so isoliert leben - es gibt so gut wie keine Großfamilien, geschweige denn noch größere Lebensgemeinschaften mehr in unserer Gesellschaft. Schon allein deshalb steht man als junges Paar, das zum ersten Mal Eltern wird, oft ziemlich ratlos und alleingelassen da, man wächst als Kind nicht mehr in einem engen Kreis unterschiedlichster Generationen auf, lernt also im Bezug auf Säuglings-/Kinder-/Altenpflege nicht mehr so gut durch Beobachtung und Nachahmung, wie es früher einmal der Fall war. Erziehungsbücher haben Hochkonjunktur. Damit kann man wohl zur Zeit richtig was verdienen. Ich finde lesen wichtig und schön, weil es bildet. Aber zur Bildung gehört auch die Reflexion des Gelesenen und der eigenen Persönlichkeit. Man sollte sich NIE stur an irgendein Buch halten, sondern, wenn man schon sowas liest, es kritisch mit seiner eigenen Lebenssituation vergleichen und abwägen, ob man evtl. den einen oder anderen Tipp beherzigen kann.


Mitglied inaktiv

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Ich habe 2 Bücher in die ich immer wieder reinschaue: *Die neue Familienkonferenz* von Thomas Gordon und *Wenn Eltern aus der Haut fahren...Wege zu mehr Geduld und Ausgeglichenheit* von Cornelia Nack.


Mitglied inaktiv

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