Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Ergänzung Kann-Kinder

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Ergänzung Kann-Kinder

ayla.auel

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Sehr geehrter Herr Dr Nohr, bzgl der Kann-Kind Einschulung unserer Töchter haben WIR keine Bedenken. Aus unserer Umwelt, vor allem die, die die Mädchen NICHT kennt, schlägt uns Unglaube und der Verdacht der ehrgeizigen Eltern entgegen. Da kommen die üblichen Sprüche à la „lasst ihnen ihre Kindheit“ etc. Eine Einschulungsvoruntersuchung durch das Gesundheitsamt wird Stand heute aufgrund von Corona nicht stattfinden, so dass ich Sie nach objektiven Kriterien fragte. Der betreuende Kinderarzt ist natürlich informiert und unterstützt die vorzeitige Einschulung ohne Einschränkung. Und nochmal, ich persönlich halte die Schule nicht für das Ende der Kindheit. Mir hat Schule immer Spaß gemacht und auch der große Bruder vermittelt Schule als Treffpunkt mit Freunden und Lernort, der Spaß und Freude macht. Vielen Dank für Ihre Arbeit hier.


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Hallo, diese Entscheidung hat immer zwei Seiten, die elterliche und die kindliche. Wenn man sich mit beiden ehrlich beschäftigt und die Entscheidung kritisch bedenkt, hat man alles Mögliche getan. Auch wenn es dann nicht funktioniert (was immer mal passieren kann), bedarf es keiner Häme (von aussen) oder Selbstvorwurfshaltung. Dr.Ludger Nohr PS Bei mir hat es übrigens überwiegend Vorteile gehabt, obwohl die Entscheidung mehr aus praktischen Gründen fiel.


cube

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Ich hoffe, es ist ok, das ich dir antworte. Unser Kind ist 6 geworden und eine Woche später eingeschult. Ich denke, in dem Alter machen ein paar Wochen keinen Unterschied. Aber: er ist immer so 1/2 Jahr "hinterher" - also verspielter, weniger konzentriert. Es ist alles im Rahmen bzw. entwickelt sich richtig - aber er ist eben jünger als der Rest der Klasse. Bei uns gibt es aber die Schuleingangsphase der 1. & 2. Klasse, so dass es kein Problem ist, in dieser 3 statt 2 Jahre zu verbleiben. Anstelle davon, sich im KiGa 1 Jahr eher zu langweilen. Der Eingangstest war super - die Ärztin sah keine Probleme. Allerdings sieht sie vom Sozialverhalten / sozialen Kompetenzen eben nur einen Mini-Ausschnitt. Ebenso muss Kind sich nur einen recht kurzen Zeitraum konzentrieren dort. Man kann also darüber streiten, wie gut diese es einschätzen konnte, ob seine Konzentration und der Wille zu lernen schon stark genug ist. Wichtig, um schulreif zu sein sind neben den kognitiven Fähigkeiten die sozialen Kompetenzen: sich auch mal zurück nehmen können, an Regeln halten, eine gewisse Selbstständigkeit. In der Schule kommt keiner mehr rum und hilft, die Jacke richtig anzuziehen, die Schuhe zu binden, seine Sachen überhaupt selbst zusammen zu halten etc. Und eben auch die Fähigkeit, eine ganze Weile (jetzt mit Corona erst recht) auf dem Platz sitzen zu bleiben, Anweisungen zu befolgen bzw. Mehrfach-Anweisungen zu verstehen ("packt euere Sachen weg, zieht euch dann an und stellt euch draußen vor der Türe in einer Reihe auf"). Sie sollte sich natürlich auch gut von dir trennen können und keine allzu großen Ängste vor unbekannten Situationen haben. Kein Mensch wird erwarten, dass dies alles sofort klappt - aber es ist eben auch keine Zeit, Extrawürste zu braten. Letztendlich musst du selber einschätzen, ob du deiner Tochter das zutraust - ohne von dir selbst auszugehen ;-) Schule ist auch anstrengend - und Corona macht die Schule zu einem Teil eben weniger unbeschwert und stärker regelbehaftet als das im letzten Jahr noch war. Bei uns zB muss wegen der ganzen Regeln die 2. Pause draußen entfallen.


ayla.auel

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Danke für Dein Feedback. Meine Töchter haben einen Vorteil, sie sind Zwillinge und quasi von Geburt „Rückstecken“ gewohnt. Und ja, die von Dir genannten Fähigkeiten haben sie bis auf das Schleifebinden schon jetzt. Meiner Meinung nach, sind sie ja auch schulreif. Nur das Umfeld, das weitere, nicht, welches die Mädchen kennt, sprechen ihnen das ab. Daher meine Frage nach objektiven Kriterien.


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