Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, bei der U6 wurde bei meinem Sohn eine "funktionelle Entwicklungsdissoziation" festgestellt. Er konnte mit einem Jahr zwar robben (einseitig schiebend), allerdings noch nicht frei sitzen und zeigte keinerlei Interesse am Hochziehen an Stühlen oder ähnlichem. Der KA verordnete ihm Krankengymnastik, mit der wir sofort begannen. Kurz darauf lernte er, sich hinzusetzen, lernte krabbeln und seit ca. 3 Monaten kann er sich hochziehen und läuft auch um den Tisch, Stuhl etc. Heute wurde mein Sohn 17 Monate und wir hatten den letzten Termin zur Krankengymnastik. Die Therapeutin sagte mir klipp und klar, dass mein Sohn - obwohl er viel aufgeholt hat - motorisch, sprachlich und spielerisch weit hinterher ist (sein einziges Wort für allen und jeden ist "Gagn"). Sie empfahl mir, nochmals meinen Kinderarzt aufzusuchen und mich von ihm an das "Kinderzentrum" (?) überweisen zu lassen, wo mein Sohn sowohl psychisch als auch physisch getestet werden soll, um einen Genfehler oder anderen "Defekt" auszuschließen. Ich bin aus allen Wolken gefallen, denn auf die Idee, ein "Defekt" könnte Ursache für die verzögerte Entwicklung sein, bin ich bisher nicht gekommen. Ich erwähnte, dass wir für nächstes Jahr ein zweites Kind planen und sie riet mir, damit zu warten, bis die Sache mit meinem Sohn geklärt ist. Ich bin sehr verunsichert, denn bisher dachte ich, mein Sohn wäre einfach nur langsamer und bequemer als andere Kinder, denn bis auf das mangelnde "Sprechen" und Geschicklichkeit und das fehlende Laufen und noch ist er ein ganz normales Kind. Er versteh alles, was ich sage, hat die üblichen phasenweisen Macken, die auch andere Kinder seines Alters haben usw. Auch hat er keinerlei besondere gesundheitliche Auffälligkeiten. Er ist nicht öfters oder weniger oft krank, als andere Kinder, hat keinerlei Ess- oder Verdaungsschwierigkeiten etc. Muss ich mir wirklich Sorgen machen, es gäbe gesundheitlich einen konkreten Grund für die Entwicklungsverzögerung oder soll ich ihm einfach noch ein bißchen mehr Zeit lassen? Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Vielen Dank Bettina
Liebe Bettina, ich beglückwünsche Ihre Krankengymnastin für ihr großes Fingerspitzengefühl in Sachen Psychologie. Leider gibt es diese Art von Holzhammerkommunikation auch bei Ärzten. Eigentlich schade. Gehen Sie wirklich noch einmal zu Ihrem KiA, der Sie hoffentlich besser berät, und wenn er die Frage nicht allein beantworten kann, dann gehen sie wirklich mal zu einem Sozialpädiatrischen Zentrum. Die können sie dann hoffentlich wirklich beruhigen. Viel Glück