Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Empathie

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Empathie

Bender

Hallo Frau Henkes, Vielen dank, dass sie sich wieder zeit nehmen.  Unser sohn ist gerade 5 jahre geworden und wir haben große probleme bei der Erziehung. Er akzeptiert keine grenzen, egal  was wir für strafen aussprechen. Dies ist auch im kindergarten ein großes problen. Zuhause läuft es seit 4 wochen etwas besser. Aber man merkt sehr stark, dass er probleme mit der Empathie hat. Er spielt die ganze zeit " kämpfen und schießen" mit seinen playmobil männchen. Wenn wir ihm dann sagen: das ist doch nicht schön, wenn sich ein anderer verletzt oder abgeschossen wird, dann sagt er immer doch, ich bin böse und ich will dass die anderen ein auah haben und ins krankenhaus müssen.  Im kindergarten will er immer der bestimmer sein und alle müssen nach seiner pfeife tanzen. Wenn einer nicht mit macht, wird er aggressiv. Er kann sich nicht vorstellen, dass sein handeln den anderen weh tut.  Wenn man zu ihm sagt: lass die kleinen in ruhe. Wenn ein größerer junge dich immer hauen würde, dann würde es dir doch auch nicht gefallen. Darauf sagt er nur: dann haue ich die alle, bis sie ins krankenhaus müssen. Am schlimmsten ist es, wenn ihn jemand auslacht, was im kindergarten schon mal passieren kann. Da rastet er voll aus und schmeißt Sachen  nach dem anderen Kind. Die Erzieherinnen  sind ratlos und wollen jetzt eine integrationskraft dazu holen. Wie bringen wir unserem kind Empathie bei? Bei uns zuhause herrscht eine sehr harmonische stimmung und er wird auch sehr oft geknuddelt und umarmt. Jeden abend lesen wir ihm geschichten vor und kuscheln noch lange mit ihm. Wir verstehen nicht warum er so ist. Ich finde, dass er mit 5 jahren diesen teil doch eigentlich schon verstehen müsste. Bitte helfen sie uns Viele grüße bender


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, ich denke, Ihr Sohn benötigt die Erfahrung, dass Sie ihm gewachsen sind. Er braucht starke Eltern. Dazu müssen Sie gar nicht zu Strafen greifen. Handeln Sie einfach deutlich und resolut, um ihn an dem Verbotenen zu hindern. Das nutzt in diesem Alter oft mehr als erklärende Worte. Viele Kinder wollen sich im Alter Ihres Sohnes als Bestimmer - also groß und mächtig - fühlen. Das ist für die Selbstentwicklung wichtig, weil Fünfjährige sich oft - ganz realistisch - als klein und schwach erleben und sich psychisch aufwerten müssen. Bei Ihrem Sohn scheint sich allerdings gerade eine Tendenz zu zeigen, sich nur als Böser mächtig erleben zu können. Dem sollten Sie entgegen wirken. Auch die Chefs der Guten können Macht haben. Ihr Sohn benötigt zur Zeit viel positive Bestätigung von Ihnen. Auch wenn Sie zur Zeit mehr die Probleme im Blick haben, sollten Sie versuchen, möglichst viele Situationen zu finden, in denen Sie Ihren Sohn loben und ihm bestätigen können, wie toll er ist. Möglicherweise hilft es Ihrem Sohn und Ihnen im Umgang mit ihm, wenn Sie kindertherapeutische Hilfe für ihn in Anspruch nehmen oder eine Familienberatungsstelle aufsuchen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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