Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Einschlafbegleitung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Einschlafbegleitung

Songuel

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Guten Abend Frau Henkes,   meine Tochter ist 6 und möchte immer jeden Abend, dass ich noch zum einschlafen bei ihr bleibe. Mein Sohn der 3 Jahre alt ist,  ist auch im gleichen Zimmer, sobald er einschläft will ich eigentlich das Zimmer verlassen und ihr ein Licht anlassen. Jedoch habe ich immer ein schlechtes Gewissen wenn ich dann gehe und sie alleine einschläft . Aber man hat ja meist noch abends zu tun oder möchte entspannen. Ist es in Ordnung wenn ich sie alleine einschlafen lasss , könnte das ihrer Psyche schaden , wenn sie alleine einschläft? Vllt ist sie ja noch nicht bereit dazu ?   Danke  Liebe Grüße  Songuel


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Tochter ist in einem Alter, in dem es nicht mehr vorwiegend um die Bedürfnisse des Kindes geht. Ihre Tochter kann schon verstehen, dass Eltern auch Bedürfnisse haben. Diese müssen mit denen des Kindes abgestimmt werden. Manchmal müssen dann auch Kinder lernen zurückzustecken. Es geht also gar nicht darum, ob Ihre Tochter bereit ist alleine einzuschlafen. Das wird sie mit sechs Jahren schon können. Es ist vielmehr wichtig, dass sie erfährt, dass Sie dieses Bedürfnis von ihr nicht erfüllen möchten, weil  es Ihren Bedürfnissen entgegensteht. Das besprechen Sie am besten tagsüber mit Ihrer Tochter und bereiten die Änderung vor. Abends beim Zu-Bett-gehen wird es für ihre Tochter sicherlich schwieriger zu akzeptieren sein, dass Sie nicht bei ihr bleiben werden. Sie geben Ihrer Tochter ja Hilfsmittel, die ihr Sicherheit vermitteln sollen, wie Licht anlassen. Sie können auch die Zimmertür einen Spalt offen lassen und Ihre Tochter auf Puppen oder Kuscheltiere hinweisen, die sie in den Arm nehmen kann. Ihre Tochter wird schon Möglichkeiten der Selbstberuhigung finden, wenn sie merkt, dass Sie - ohne schlechtes Gewissen - entschlossen sind, das Zimmer zu verlassen. Je sicherer Sie in Ihrem Verhalten sind, umso sicherer kann Ihre Tochter werden. Ihr Weggehen kann sie dann bald akzeptieren. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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