Sonntagsgoere
Hallo. Ich habe mich bereits Mitte '19 an Sie gewandt. Mein Sohn war sehr Brustfixiert nach dem Abstillen u ist es leider immer noch. Inzwischen ist er 3J 4M alt u es hat sich kaum was getan. Tagsüber hab ich meine Ruhe (ein Fortschritt), er fässt nur noch an meine Brust, wenn er Frust o sich weh getan hat. Aber abends... Oh je. Nach wie vor fängt er beim Kuscheln an zu fummeln. Ich mache jeden Abend (!) Seit 1,5 Jahren (!) deutlich, dass ich das nicht will - ohne Erfolg. Manchmal lässt er seine Hand "nur" auf meinem Oberkörper, Nähe Schlüsselbein. Aber selbst da gehen die kleinen Finger und es wird gefummelt.. Es macht mich rasend wütend. Ich kann das nicht mehr aushalten und bin dann leider richtig eklig zu ihm (werde laut). Es bringt nix, er fummelt weiter. Seine Hand weg nehmen bringt auch nix, er packt sie gleich wieder hin. Ich fühle mich gerade "missbraucht" von meinen Kindern. Seit Sommer sind wir zu viert, haben noch eine Tochter bekommen. Die wird zum Einschlafen gestillt (schläft anders nicht ein). Leider knetet und kneift sie an meiner Brust herum beim Stillen und mein Sohn fängt ebenso an zu fummeln. Ich könnte durchdrehen, so sehr nervt mich das. Beim Baby hilft es, das Händchen festzuhalten um das Kneten zumindest kurzweilig zu unterbrechen. Was soll ich aber bei meinem Sohn noch machen?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Sie beschreiben ja wirklich anschaulich, was abends bei Ihnen los ist. Und es kann natürlich auch nicht sein, dass nur Sie unter dieser Situation leiden. Sie dürfen nicht erwarten, dass Ihr Sohn plötzlich dieses Bedürfnis nicht mehr hat, versteht, dass er das nicht haben soll. Aber Sie können ihm zumuten, dass er es nicht nach seinen Wünschen ausleben kann und dass auch Ihre Bedürfnisse mit "bedürfnisorientiert" gemeint sind. Das heißt, dass Ihr Sohn Klarheit bekommen muß, wo Ihre Grenzen sind. Da sind Worte oft zu wenig, es bedarf einer klaren ichbezogenen Haltung und Handlung. "Ich möchte das jetzt nicht und ich werde dich auch daran hindern es zu tun" und nicht, "du bist böse, weil du das willst".Erst wenn darüber Klarheit besteht (und das vermeiden wir oft, weil wir ja nicht streng oder abweisend sein wollen), Ihr Sohn realisiert, dass Sie das stoppen, wird er einen Sinn darin sehen, andere Befriedigungen zu suchen. Und dabei kann man ihm helfen, ihm Auswege zeigen, deutlich machen, dass man ihm nicht böse ist, aber liebevoll klar bleibt. Und mit ihm neue Rollenbilder finden, ist natürlich auch der Vater gefragt. Eltern befürchten immer, dass sie dann die Beziehung belasten, wenn sie klar bei einem Nein bleiben. In Wirklichkeit ist es meist so, dass die positive Überwindung von Spannungssitutionen die Bindung längerfristig festigt, auch wenn es in dem Moment nicht so scheint. Erlauben Sie sich klar, nicht abwertend zu sein und suchen Sie mit Ihrem Sohn Formen der Befriedigung und Nähe, die für sie beide passen. Das wird mit zwei Kindern noch wichtiger. Ich wünsche Ihnen genügend Freude dabei. Dr.Ludger Nohr
Sonntagsgoere
Wenn er doch mal ablässt, springt er im Bett umher und fängt an zu toben. Ich bin dann nur dabei, das Baby zu schützen (und mich), da es dabei schon zu unschönen Zusammenstoßen kam (Köpfe zusammen gehauen; Gleichgewicht verloren und auf mich drauf gefallen usw.). Ich bin ehrlich überfordert und weiß nicht weiter. In seinem Zimmer will er nicht schlafen. Vom Papa lässt er sich nicht ins Bett bringen. Mit Schlafenszeiten hab ich schon experimentiert - egal welche Zeit. Das Gefummele und Getobe ist das Gleiche. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen? Ich freu mich auch über Antworten von anderen Mamas. Vielen Dank!