Frage: Blickkontakt Baby Mutter

Mein Kind 1J sucht zu mir ihre Mama immer wenig Blickkontakt. Bei anderen guckt sie sehr lange in die Augen und erwartet von anderen immer sehr viel, dass sie angeschaut wird. Bei mir ist das nicht so. Sie schaut mich natürlich auch an. Aber Blicke der Rückversicherung holt sie sich immer bei ihrem Papa ab. Ist er nicht dabei dann schaut sie mich auch ab und an mal an aber alle anderen sind immer wichtiger. Das war bei ihr schon immer so. Ich bin bei jedem Schlaf bei ihr, stille sie noch, sie schläft in meinem Bett und wir sind selten mal getrennt. Sie fremdelt auch sehr wenig. Ich frage mich ob ich etwas anders machen muss bzw. hätte anders machen sollen…

von BabyLiebe22 am 27.05.2021, 18:08



Antwort auf: Blickkontakt Baby Mutter

Guten Tag, ich denke nicht, dass Sie bei der Betreuung Ihrer Tochter etwas hätten anders machen müssen. Sie gehen intensiv auf deren Bedürfnisse ein und das hat Ihre Tochter im ersten Lebensjahr gebraucht. Diese umfassende Fürsorge macht Sie für Ihre Tochter selbstverständlich. Sie sind immer da; sie sind sicher. Im Alter Ihrer Tochter erweitern Kleinkinder den Blick auf ihre Umgebung. Da werden andere Menschen als die besonders vertraute Mutter deutlicher in den Blick genommen, um sie kennenzulernen und deren Reaktionen zu beobachten. Sie schreiben ja, dass der Vater Blicke zur Rückversicherung bekommt. Bei Ihnen ist die Versicherung selbstverständlich. Ihre Tochter hat ja gute Erfahrungen mit Ihnen gemacht. Kinder sind anfangs aufgrund der körperlichen Angewiesenheit in einer engen Zweierbeziehung mit der Mutter. Wenn der Vater interessanter wird, muss die Zweierbeziehung in eine Dreierbeziehung umgewandelt werden. Das ist eine schwierigere Beziehungsform, weil drei Menschen ihren Platz darin benötigen. Es wäre für die Entwicklung Ihrer Tochter sehr hilfreich, wenn sie sich Mutter und Vater unbefangen zuwenden könnte, ohne dass Eifersucht oder Rivalität entsteht. Auch wenn Ihre Tochter Sie nicht so intensiv anschaut, haben Sie doch einen sehr intensiven Kontakt zu ihr. Freuen Sie sich, dass Vater und Tochter auch viel miteinander anfangen können. Es wird ohnehin immer anders sein als das, was Sie mit Ihrer Tochter erleben. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 27.05.2021