Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Post, unsere Tochter (21 M.) soll bald 1/2 Tag pro Woche durch ihre Oma betreut werden. Diese ist vom autoritären Stil überzeugt (Dinge verbieten/nicht auf das Kind reagieren, damit es kein Tyrann wird etc.), weswegen es häufig Streit zwischen uns gibt. Beim Spielen kritisiert sie sie oft. Sorgen machen mir auch gehässige Kommentare wie "Dein Onkel frisst Dich gleich!" (Tochter ist schüchtern) und "Hör auf zu weinen, Du hast ja garkeinen Grund, die Kinder da drüben lachen Dich schon aus!". Unsere Tochter ist noch nicht richtig warm mit dieser Oma und dem Opa geworden, Erwachsenen gegenüber generell eher schüchtern und ängstlich. In der Obhut ihrer anderen Oma oder Tante kann ich sie aber mehrere Stunden lassen, die Loslösung mit Papa geht voran, er bringt sie z.B. ins Bett. Sie beobachtet sehr genau, ist sensibel, sprachlich und emotional (z.B. Mitgefühl) sehr weit entwickelt. Schadet eine Betreuung durch die Oma ihr, oder bin ich da zu ängstlich? Vielen Dank!!
Hallo, Sie sind keineswegs zu ängstlich. Ihre Kritik an der Großmutter ist berechtigt und Sie selbst spüren offenbar gut, wie schädlich ein solcher Einfluss sein kann. Zwar können Sie von den Aussagen der Großmutter hinterher einiges korrigieren, aber einiges wird sich auch im Kopf Ihrer Tochter festsetzen. Wenn also die Betreuung durch diese Großmutter tatsächlich statfinden soll, dann muss es zwischen Ihnen als den Eltern und dieser Großmutter vorher erste Gespräche geben. Denken Sie immer daran, Sie sind die erziehungspflichtigen Eltern. Sie müssen Ihre Tochter großziehen und immer zu ihr stehen, auch wenn sie einmal Probleme bereitet. Die Großmutter aber wird dann alle Schuld von sich weisen. Viele Grüße
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