Schnegge1280
Sehr geehrte Frau Henkes, Ich habe den Verdacht, dass mein Sohn unter Autismus leidet. Er ist jetzt 14 Monate alt und wir gehen seit einer Woche in die Krippe. Ich habe gemerkt, dass er sich anders verhält. Er kann nicht winken oder klatschen, er macht uns selten etwas nach. Zudem spielt er mit Dingen immer gleich, es ist das drehen an Rädern, er spielt mit allen Dingen so, er dreht und wendet es. Auch zeigt er wenig auf Gegenstände oder bringt Gegenstände zu uns um sie uns zu zeigen. Beim sprechen reiht er Silben aneinander, aber keine Worte. Gerade fängt er zu laufen, krabbeln kann er schon seit er 8 Monate ist, frei sitzen kam erst mit 12 Monaten. Schaut am liebsten Bilderbücher alleine an, spielt eigentlich immer alleine. Er versteht mich auch oft nicht, wenn ich sage gib mir das oder komm mit. Ich weiß einfach nicht, ob das einfach normal für das Alter ist, oder ob ich mir Sorgen machen muss. Viele Kinder im gleichen Alter sind meiner Meinung viel weiter und schon richtige Persönlichkeiten. Entwicklungsnewsletter lese ich schon nicht mehr, da er vieles nicht kann. Unser Kinderarzt meinte nur, es ist zu früh um etwas zu sagen. Auf der anderen Seite ist er ein sehr liebes Kind und lacht auch fremde an. Er schläft schon lange durch und hat auch kein Problem mit dem Essen. Zum 80 Prozent reagiert er auf seinen Namen. Mit Veränderungen kommt er eigentlich gut klar. Vielleicht können Sie mir sagen, ob wir weitere Diagnostik einleiten sollen, oder ob es normal für das Alter ist. Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie sich zeit nehmen. Das
Guten Tag, ich denke, Sie können sich auf Ihren Kinderarzt verlassen und müssen sich keine Sorgen machen. Ihr Sohn geht offenbar auf Sie und andere Menschen zu und sucht Kontakt. Diese Möglichkeit haben autistische Kinder in der Regel nicht. Die kindliche Entwicklung verläuft individuell sehr unterschiedlich, auch was das Tempo betrifft. Das ist ganz normal. Ihr Sohn lernt in seinem eigenen Tempo sprechen. Er muss auch keine Wink- oder Klatschspiele mitmachen, um sich gut zu entwickeln. Versuchen Sie, sich nicht von den (scheinbaren) Fortschritten anderer Kinder beeinflussen zu lassen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie ihn so wie er ist, richtig finden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes