Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Alleine spielen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Alleine spielen

Mama2020L

Guten Morgen, ich habe eine Frage ob ich bei meinem Kind was falsch gemacht habe. Sie ist jetzt 2,5 Jahre alt und kann keine Sekunde alleine sein oder alleine spielen. Wir als Eltern geben uns da ein wenig die Schuld, da wir bereits ab Beginn irgendwie immer wenn sie wach war und Zeit für sie genommen haben, ich glaube manchmal sogar zu viel, sie hätte bestimmt auch gerne mal was "alleine" gemacht, alleine auf der Decke liegen und strampeln oder so. Das wäre auch möglich gewesen bei ihr aber wir haben uns immer "verpflichtet" gefühlt jetzt da zu sein. Das resultiert aus eigenen Erfahrungen und auch meiner leichten Wochenbett Depression damals die ca ein Jahr ging. Ich wollte nie dass sie darunter leiden muss, wollte ihr immer damit zeigen - ich bin da! Kein Bedürfnis muss sie jemals zurück stecken. Daher war ich eben immer sehr sehr präsent, vielleicht sogar schon aufdringlich. Meinen Sie das kann meiner Tochter geschadet haben? Sie spielt wirklich nie alleine jetzt, benötigt immer das dabei sitzen. Ich habe damit bis heute kein Problem aber es tut mir so leid dass ich ihr diese selbsterkundungs Phase nie gegeben habe bzw. Sie jetzt nicht mal alleine sein kann. In der Kita oder wenn wir zur Besuch bei Freunden sind spielt sie auch wunderbar alleine mal eine Stunde. Zuhause übe ich es aktuell sehr indem ich sage, ich mache xy fertig und bin dann wieder da. So klappt es mal 2-3 Minuten aber das ist absolut das höchste der Gefühle. Ich möchte eben dass sie mit sich selbst was anzufangen weiß, ich denke das ist für das erwachsen werden auf Dauer sehr wichtig. Sehen Sie es ein Problem? 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, ich denke nicht, dass Sie mit Ihrem Vorgehen Ihrer Tochter geschadet haben. Kleinkinder sind in der Regel nicht gerne allein. Das Alleinespielen muss Ihre Tochter erst lernen. Sie können weiter so vorgehen, wie Sie es gerade probieren. Kinder lernen das Fürsichsein am besten in Anwesenheit einer vertrauten Bezugsperson. Man ist in einem Raum, aber jeder macht etwas für sich. Bleiben Sie bei Ihrer Tochter, wenn sie spielt und erledigen Sie eine kleine Tätigkeit für sich. Dabei können Sie falls nötig mit Ihrer Tochter sprechen oder deren Spiel kommentieren. Lesen empfiehlt sich nicht, weil Kleinkinder intuitiv spüren, dass Lesen die Aufmerksamkeit der Eltern komplett absorbiert. Diese Form des Miteinanderseins können Sie zunehmend ausdehnen bis hin zum rausgehen, wenn das mal kurz nötig ist. Mit der Zeit wird Ihre Tochter sich bei attraktiven Spielen zunehmend besser von Ihnen lösen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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