italienmama
Liebe Frau Henkes, Ich habe 2 Kinder, einen 7,5 jährigen Sohn und eine 4 Jahre alte Tochter. Mein Sohn war immer ein sehr liebenswürdiges, unkomplizierterls und ausgeglichenes Kind. Die Situation hat sich entweder durch das Ankommen seiner Schewster oder einfach das Wachstum ein wenig geändert... Zu Hause ist er immer sehr aufbrausend, schreit mich und seine Schwester wegen Kleinigkeiten an (in der Schule und mit Freunden verhält er sich nicht so); andererseits ist er sehr sensibel und möchte sicher mehr Aufmerksamkeit meinerseits. Letzteres ist natürlich nicht immer leicht und möglich. Aber nun zu meiner dringenden Frage... mein Sohn ist ein richtiger Angsthase: er hat Angst vor jeder Neuigkeit, auch einen normalen Schulausflug, einer Busfahrt, einer Flugreise, vor zu lauter Musik, er möchte keinen außerschulischen Sport betreiben, kein Instrument spielen, auswärts essen gehen usw... ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben. Wir können ihn für nichts richtig begeistern und rennen immer gegen eine Wand. Ich und mein Mann möchten einen starken, mutigen und selbstbewussten Jungen heranziehen, aber im Moment haben wir genau das Gegenteil zu Hause. Unsere Tochter hingegen ist, ihrem Alter entsprechend, offen für Neues und sehr mutig. Haben wir in der Erziehung irgendetwas falsch gemacht? Ist es nur eine Phase die vorübergehen wird? Wir sind mit unserem Latein am Ende... ihn zu etwas zu zwingen finden wir nicht angemessen auch wenn er danach vielleicht selber einsieht dass seine Angst total unbegründet war. Können Sie mir einen guten Ratschlag geben wie wir diese Situation handhaben können? Danke Sarah
Guten Tag, Kinder werden nicht unbedingt so, wie Eltern sich das wünschen. Da gilt es unbedingt, das Kind so zu akzeptieren, wie es ist. Ich kann aus der Distanz nicht sagen, warum Ihr Sohn so ängstlich geworden ist. Sie haben sicherlich auch gar nichts in der Erziehung falsch gemacht. Kinder entwickeln sich auch aus Eigenem. Solchen umfassenden Ängsten können unbewusste Motive zugrunde liegen, die Ihren Sohn plagen. Das kann er Ihnen nicht erklären und Sie können das nicht verändern. Ich denke, Ihr Sohn könnte durch kindertherapeutische Unterstützung sein Ängste bewältigen und wieder zu mehr Lebensfreude finden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes