Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

ADS

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: ADS

Tessy77

Guten Morgen  Frau Henkes, mein 9jähriger Sohn hat Konzentrationsprobleme, HA sind oft ein Kampf, jetzt kam nach Testungen eine IQ von 139 und ADS heraus, er lebt im WM bei meinem Exmann und mir und ich würde es erstmal ohne Medikamente  versuchen mein Ex möchte es versuchen da im Sommer der Schulwechsel  ansteht. Eine Verhaltenstherapie wurde begonnen, Logopädie läuft auch. Wir nehmen zur Zeit an einer Elternschulung  teil, die Eltern berichten nur positiv von den Medikamenten. Ich bin nicht überzeugt, da sein Verhalten nicht so ausgeprägt ist in der  Schule, ich würde es zunächst gern ohne versuchen, wie sehen Sie das?  Der Kinderarzt führt noch ein EKG und Blutbild durch, um eine Schilddrüsenerkrankung auszuschließen.  Vielen Dank  für Ihre Antwort.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, zunächst scheint es mir wichtig, dass Sie als Eltern Einigkeit über das weitere Vorgehen erzielen. Dabei können Sie einen Neunjährigen auch schon einbeziehen. Ich halte es auch für wichtig, Ihren Sohn dazu anzuhalten mehr Verantwortung für sich zu übernehmen. Hausaufgaben sind seine Sache. Wenn er die nicht macht, muss er mit den Folgen leben. Eltern fällt es häufig schwer, hier die Verantwortung an ein Kind abzugeben. Dieses Vorgehen kann ein Kind aber auch sehr stärken, wenn es spürt, dass die Eltern ihm das zutrauen. Die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung könnte auch bei der Entscheidung für oder gegen Medikamente helfen. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


cube

Was sagt denn der Arzt dazu? Rät dieser zu einer Medikation weil zB die schulischen Probleme doch derart sind, dass es ihm helfen würde? Ich kann gut verstehen, dass du lieber keine Medis willst - das wäre auch immer mein erster Gedanke. Wichtig ist aber sicher eher, wie beeinträchtigt euer Sohn im Alltag bzw. zB Schule ist. Ein hoher IQ heißt ja nicht, dass er deswegen keine Probleme hat, im Unterricht die erforderliche Leistung zu bringen. Oder HA´s eben ein ständiger Kampf sind und das eben an der ADS liegt. Ich denke, aus der Ferne kann das keiner wirklich beurteilen - da sind eher die Beteiligten zu befragen nach ihrer Einschätzung. Also Arzt, Lehrer und natürlich auch KInd selbst - wie groß ist sein Leidensdruck für ihn?


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