Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

2 unter 2 - dem kleinen gerecht werden

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: 2 unter 2 - dem kleinen gerecht werden

Loisel

Liebe Frau Henkes, ich habe zwei Kinder, das kleinste ist fast fünf Monate alt.  Bei unserem ersten Sohn war es so, dass die volle Aufmerksamkeit natürlich ihm galt. Bei seinem kleinen Bruder ist dies natürlich jetzt etwas schwieriger. Ich versuche tagsüber immer mam mit ihm zu spielen, jedoch sitzt er oft auch einfach dabei, wenn ich den Haushalt mache und ich erkläre ihm dann, was ich da mache, sodass wir trotzdem im.Komatkt bleiben. Zudem herrscht hier ganztägig ein gewisser Geräuschpegel. Ich versuche den kleinen regelmäßig hinzulegen, er schläft auch öfter in der Trage, aber oft macht er nur kurze Nickerchen von 30-45 Minuten, sodass ich mir insgesamt etwas Sorgen mache, er könne zu kurz kommen oder gestresst sein.    Er ist grundsätzlich recht entspannt, nuckelt jedoch hin und wieder am Däumchen, was ja manchmal zur Stressregulation dienen soll. Einen Schnuller hat er nicht. Ist das ein Tagesablauf der bei den zweiten ganz normal ist oder sollten hier Änderungen vorgenommen  werden?


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, dieser Tagesablauf ist ganz normal und Sie können das so lassen. Verständlicherweise können Sie sich dem zweiten Kind nicht so intensiv widmen wie dem Erstgeborenen. Ihr zweiter Sohn profitiert aber vom gesamten Familiengeschehen. Er wird sicher (bald) viel auf den Bruder schauen und ist dadurch beschäftigt. Er erhält später auch von ihm viele Anregungen. Kinder lernen früh, auch bei einem höheren Geräuschpegel zu schlafen, wenn es die gewohnten Umgebungsgeräusche sind. Das Daumenlutschen dient der Selbstregulation nicht nur der Stressregulation. Es muss also kein Hinweise auf Stress sein. Ihr Sohn lernt beim Daumenlutschen einfach, dass er sich auch selbst "etwas Gutes tun" kann. Das ist eine der frühen Erfahrungen in Selbstwirksamkeit. Ich empfehle Ihnen, sich im Familien- und Freundeskreis so viel Unterstützung wie möglich zu holen, um diesen anstrengenden Lebensabschnitt gut zu durchleben. Das könnte Ihnen vermutlich Freiräume schaffen, um sich immer mal wieder einem der Kinder alleine zuzuwenden und auch Zeit für sich zu bekommen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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