Hallo Dr. Posth,mein Sohn ist 15 Monate alt. Seit ca. 2 Monaten gibt es verschiedene Situationen, in denen er einfach "drauf haut" (ohne dass er dieses Verhalten in unserer Fam. beobachten konnte). Z.B. wenn ihm seine 3jährige Schwester etwas wegnimmt oder auch wenn sie bei mir auf dem Schoß sitzt und ihm dies anscheinend nicht behagt, schlägt er sie. Auch wenn ich ihm etwas verbieten oder wegnehmen muss, versucht er manchmal, nach mir zu hauen (wobei die Hemmschwelle mir gegenüber höher ist als gegenüber anderen Kindern). Mir ist klar, dass Kleinkinder solches Verhalten probieren, sich zu wehren und zu behaupten versuchen. Ein bisschen ratlos bin ich dennoch (die Tochter hatte diese Phase übrigens nie, sie ist - bis heute - sehr defensiv), ich erkläre ihm seit zwei Monaten, "nein, wir hauen nicht" und halte seine Hand notfalls fest, wenn er sonst weiterschlagen würde. Ich sage es ruhig aber bestimmt. Nur leider ist er unbeeindruckt, tut es immer wieder. Wie reagiert man besser?Danke
Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 15:17
Antwort auf:
15 Monate alt und schlägt in verschiedenen Situationen
Hallo, die Veranlagung zur Aggression ist in uns Menschen triebhaft gegeben. Etwa in der Mitte des 2. Lebensjahres meldet sich dieser Trieb und unterstützt die Selbstbehauptung. Aber wie das mit Trieben so ist, jeder Mensch hat ein unterschiedliches Maß davon mitbekommen. Ihr Sohn scheint im Gegegnsatz zu seiner Schwester etwas stärker damit gesegnet zu sein. Und er setzt diesen Trieb gemäß seiner Impulse auch ein. Im gezielten Suchlauf unter Aggression im Kleinkindalter finden Sie noch mehr Antworten zu deisem Thema.
Mit 1 !/2 Jahren ist sich das Kleinkind aber noch nicht bewusst, was es da tut und wie das bei den Mitmenschen ankommt.Einstweilen können Sie nur böse gucken, ein wenig schimpfen und ansonsten ausweichen. Der erzieherische Aspekt lässt sich erst mit 2 Jahren dann mehr und mehr entwickeln. Das damit verbundene Vorgehen bezeichne ich als Induktion. Auch dazu gibt es ein Stichwort im gezielten Suchlauf. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.03.2009