Frage: Probleme beim Einschlafen 9 Monate

Margarita.Weber

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Hallo,  ich bin ein wenig verzweifelt. Mein Sohn ist 9 Monate und war schon immer kein guter Schläfer. Er wacht nachts alle 1-2 Stunden auf. Einschlafen tagsüber geht nur mit Stillen oder Tragen. Abends kann er auch überwiegend neben mir liegend einschlafen,  kann aber trotzdem nicht ohne Brust die Zyklen verbinden. Seit circa 2 Wochen haben wir Probleme beim Einschlafen. Wir haben ihn immer, wenn er müde wurde, ins Familienbett gebacht knd dort in den Schlaf gestillt oder durch Tragen im Schlafzimmer. Dann ist er ohne Komplikationen eingeschlafen. Aber seit 2 Wochen sträubt er sich massiv gegens Einschlafen. Er ist sichtlich müde, aber wenn er merkt, dass er schlafen soll, dreht er durch, drückt sich weg und schreit. Ich habe das Gefühl er schläft dann vor Erschöpfung ein. Auch wenn wir mit ihm noch etwas ruhiges spielen und er sich weiterhin die Augen und gähnt, versuchen wir es nochmal und es geht das Theater von vorne los. Einige Tage hat er nur einen Mittagsschlaf von 12 bis 14 Uhr gemacht und fann erst wieder um 19 Uhr. Könnte es sein, dass er nur einen Tagschläfchen braucht mit 9 Monaten? Zwingen wir ihn zum Schlafen? Ich habe Angst ihn nicht zu Verstehen. Liebe Grüße  Margarita


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Margarita, leider gab es mit meiner Antwort technische Probleme, so dass ich nun das dritte Mal an der Antwort schreibe und hoffe, dass Sie nun ankommt. Ich bitte Sie, die zeitliche Verzögerung zu entschuldigen. Mit 9 Monaten sind die Kinder in einer sehr wichtigen und intensiven Entwicklungsphase, in der sie viel Neues lernen, was dann auch noch verarbeitet werden muss. Damit das Erlernte sich gut in dieses kleine  Köpfchen einprägen kann, ist es wichtig, dass so ein junges Kind noch häufiger schläft. Mit 9 Monaten benötigt ein Kind noch 2 Tagschläfchen und meistens auch noch eine gewisse Vorabendruhe. Die maximale Wachzeit zwischen zwei Schlafphasen beträgt ungefähr 2, maximal 3 Stunden, danach sollte ein Kind schon wieder ruhen. Das "Sträuben" gegen das Einschlafen ist ein Zeichen absoluter Übermüdung. Müde Kinder überstrecken sich leicht. Diese Überstreckung ist keine bewusste Handlung, sie ist ein Zeichen von Überforderung. Es ist nicht so, dass Kinder nicht schlafen "wollen", sondern es ist ehr so, dass sie einfach nicht schlafen können. Vor der Überstreckung gibt es oft noch andere Signale wie z.B. fahrige Bewegungen oder auch Schluckauf. Ein kleines Kind weiss noch nicht, was es so braucht. Deshalb ist es wichtig, ihm hier mit liebevoller Präsenz zu zeigen, dass es müde ist und dass die Erwachsenen ihm nun helfen werden, zu seinem Schlafbedürfnis zu kommen.  Um das Baby in einigen Punkten noch besser verstehen zu können, lohnt es sich, sich auch ein wenig mit den Babysignalen zu beschäftigen. Mir ist es wichtig, darauf hin zu weisen, dass wir als Eltern nicht immer sofort alle Signale des Kindes richtig verstehen und deuten können und dass wir manchmal auch Mißverständnisse mit unseren Kindern haben werden. Bei dem Kleinen ist bislang die Botschaft angekommen, dass seine Eltern sehr präsent sind und dass seine Eltern sich in jeder Lebenslage sehr viel Mühe mit ihm geben. Ich meine damit, dass Eltern auch nachsichtig mit sich selber sein sollten und dass Eltern sein eine große Reise des Lernens ist. Bei dieser Reise kann man auch mal einen Umweg gehen, den man beim nächsten Mal abkürzen könnte. „Falsch“ gemacht hat man aber nichts. In meinen Kursen und Beratungen versuche ich, die Signale, die die Kinder uns senden, noch besser interpretieren zu können und ich zeige auch noch mal, wie ich die Kinder so in den Schlaf begleite, dass sie sich danach wieder wach und konzentriert in die Welt der Abendteuer stürzen können. Sollten sich aus dieser Antwort noch weitere Fragen oder Anregungen ergeben, stehe ich gerne wieder zur Verfügung. Herzliche Grüße und viele berührende Momente mit dem Kleinen, Margit Holtschlag


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