Nuckilini
Liebes Experten-Team, unser Sohn ist 7 Monate alt und hat seit einiger Zeit die Angewohnheit, bei jeglicher Störung im Schlaf (egal ob Mittags oder Nachts) und exakt nach 30 Minuten schlaf die Flasche zu verlangen. Dann sind es oftmals nur ein paar Schlücke und danach schläft er weiter. Manchmal kommt er allerdings auch alle 10 Minuten. Den Schnuller spuckt er dazu aus und nimmt ihn dann auch erst nach der Flasche wieder an. Auch ein hochnehmen und Schaukeln bringt nichts, es beruhigt ihn wirklich nur die Flasche. Mittlerweile mache ich mir nur noch Sorgen wegen diesem Verhalten und würde dies gerne unterbinden damit er und ich auch einfach mal wieder etwas erholsamen Schlaf finden. Und auch die Menge der Pre bereitet mir Sorgen. Haben Sie eine Tipp für mich wie ich diese Angewohnheit unterbrechen kann?
Liebe Nuckelini, Babys haben noch sehr viele Schlafphasenwechsel, die je nach Alter nach 20-40 Minuten statt finden. Das ist der Übergang vom REM-Schlaf in den erholsamen Tiefschlaf. In der Übergangsphase werden sie leicht wach und wissen nicht, was sie wirklich brauchen. Sie verlieren in dieser Situation oft die Orientierung. Wenn die Kinder bei diesem Aufwachen dann jedes Mal eine Flasche zum Saugen bekommen, fliesst über das Saugen das Glückshormon Oxytocin und sie bekommen ein wohliges Gefühl. Der Effekt ist dann aber, dass ein Belohnungseffekt fürs Wachwerden eintritt und sich dieses Wachwerden damit weiter im Gehirn manifestiert. Ich würde beim Hochnehmen und Schaukeln mehr Zeit investieren und dabei Ruhe und Empathie ausstrahlen. Ein Baby benötigt ca. 5 Minuten, bis es eine Situation wirklich versteht. Wenn es in dieser Situation weint, tut es das deshalb, weil es noch angespannt ist und weil es nicht weiss, wass es wirklich braucht. Deshalb ruhig bleiben, schaukeln und den Blickkontakt in dieser Situation meiden. Manchmal hilft auch ein kurzer Strategiewechsel. Für das Kind ist das Durchleben dieser "Krise" und dessen empathische und liebevolle Begleitung der bessere und zukunftsweisedendere Weg zu mehr Ruhe und Schlaf. Wenn ein Kind lernt, dass es sich nur etwas in den Mund stecken muss,um wieder zufrieden zu sein, ist das auf sein Leben gesehen der falsche Lerneffekt. Wenn Sie sehen möchten, wie ich die Kinder mit Schaukeln, Singen und ganz viele Ruhe beruhige, können Sie gerne einen meiner Online-Kurse besuchen. Ich wünsche Ihnen Geduld und Gelassenheit und verbleibe miht herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag