Wolke1984
Hallo Frau Holtschlag, Ich bin so langsam mit den Nerven am Ende. Mein kleiner, 13 monate schläft so unregelmäßig und schlecht. Nachts kommt er immernoch oft alle 2 Stunden. Ich würde ja gerne das einschlafstillen ablegen, aber wenn ich es mit ausschleichen probiere, fängt er an zu weinen, schreien, schwitzen, schlagen, ect. Was mich dann nach 15 bis 20 min zum aufgeben bringt. Ich Stille nur noch zum einschlafen. Er nimmt kein Fläschchen, kein Schnuller. Heut hat er tagsüber nur je 35 min geschlafen. Er macht noch 2 schläfchen. Ich kann über tag kaum was planen, da ich nie weiß wie lang er heute schläft. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Muss ich ihn wirklich schreien lassen, das er lernt zu schlafen? Ich hab auch schon überlegt es mit einem tagesschlaf zu probieren, aber da wird er auch nicht die 1,5 bis 2 stunden schlafen. Eine Nacht hatte ich Dem letzte, da schlief er 4 Stunden am Stück, was der Auslöser war, keine Ahnung. Ich führe auch schlafprotokoll, was aber nichts aussagt, da der total chaotisch aussieht. Wir haben Rituale, regelmäßige schlafenszeiten. Wir versuchen alles das es ihm gut geht aber nix hilft. Von meinem Mann lässt er sich auch nicht beruhigen. Oder in den Schlaf bringen. Von kuscheln hält junior auch nicht viel. Ich probiere es als mit singen und streicheln, was aber nur funktioniert, wenn er an der brust hängt. Haben sie noch einen Tipp für mich? Liebe Grüße Wolke
Hallo liebe Wolke, Hier schreibt Dr. Dotzauer. Dieses Alter ist wirklich nicht einfach. Zum einen haben die Kinder jetzt feste Erwartungen zB das Ein- und Weiterschlafstillen, und sie wissen auch schon genau, wie sie die Erfüllung dieser Gewohnheiten einfordern können. (weinen, schreien, schwitzen, schlagen, ect.) Der eigene Wille, das instrumentelle Schreien, die Motorik und wenig eigenregulative Strategien machen es so schwer. Meine Empfehlung ist: 1. Ich würde ein Übergangsobjekt (Kuscheltier) tagsüber in Tröste- und Entspannungssituationen mit emotionaler Bedeutung aufladen. Das dauert Monate bis es funktioniert, daher dran bleiben. 2. Auf einen Tagschlaf in der Mitte des Tages umstellen. Warum? Damit beim Einschlafen mehr Schlafdruck besteht, denn das Einschlafen sollte nun anders gelernt werden und eine Veränderung fällt leichter, wenn der SChlafdruck, also die eigene Müdigkeit mithilft. 3. Das Einschlafen sollte von Trinken getrennt werden. Das bedeutet, dass das Stillen vorverlegt wird (30 min vor dem Schlaf). Und es einen Methodenshift geben muss. Nicht mehr süß-schlucken-saugen soll zur Schlafbereitschaft führen, sondern erstmal im abgedunkelten Schlafzimmer mit Leselicht ein Bilderbuch schauen, sollte das noch nicht von Interesse sein, können auch gemeinsam Objekte angeschaut und untersucht werden. Auf jeden Fall solange bios deutliche Signale der Müdigkeit kommen. 4. dann komm die eigentliche Schlafhinführung mit etwas Tragen, singen, wiegen, klopfen etc erst aufrecht und erst wenn er deutliche Signale der Entspannung zeigt kann er in die Waagerechte und ein gmeinsames Hinlegen wäre an der Stelle vorstellbar. Eventuell auch mit Papa nach einiger Übung. Bei Protest: abblenken von seiner Verweigerungshaltung. Nicht einfach schreien lassen, sondern sich kümmern mit Ablenkung und Dranbleiben. Die Vostellung dass er klaglos das Einschlafstillen aufgibt ist unrealistisch nd gleichzeitig kann er lernen, das es jetzt anders läuft. Allerdings nur wenn es dann auch anders läuft. Wenn nach 20 min gestillt wird lernt er eben genau das. Also Sie sehen, es wird anstrengend. Gleichzeitig haben Sie ein kluges lernfähiges Kind. Sie entscheiden darüber, was er lernt. 5. Erst wenn das Einschlafen ohne Stillen klappt, kann er eine Idee haben, die irgedwann auch nachts funktioniert. Allerdings passiert das nicht automatisch sondern es ist es harte Arbeit. Zunächst die erste Nachthälfte anpeilen, nicht nach 2 Std stillen, sondern ihn anders beruhigen.(er klennt das dann schon vom Tage) mitten in der Nacht 1x stillen. wenn das klappt dann die 2. nachthälfte. Dann nach 2 Stunden wieder "Weiterschlafsprache" also alles was nicht stillen ist. Schschsch, Schnuller, Kuschel, Hand auflegen, Lagewechsel, Popo klopfen, schuckeln, zu sich nehmen, Geduld haben, etwas rumtragen, ablenken...usw. Dann 1x in den frühen Morgenstd. stillen. Zwischenziel 2x stillen/Nacht. Nach einiger Zeit kann auch das schrittweise abgewöhnt werden. 6. Gerne den Papa miteinbeziehen. Bei dem gibts nie ne Milch.... 7. Nicht erwarten, dass das alles leicht in kurzer Zeit geht - also Geduld haben- schließlich kennt er es seit 13 Monaten es nicht anders. Schauen Sie mal auf meinem Instagram Account: dr.danieladotzauer vorbei, dort finden Sie viele Informationen zu den einzelnen Schritten. Alles Gute Herzliche Grüße Daniela Dotzauer