Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Einschlafstillen Baby 8 Monate

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Einschlafstillen Baby 8 Monate

Biene21

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Hallo zusammen, nachdem wir unsere Tochter die letzten 2 Monate tagsüber problemlos durch Einschlafstillen zum Schlafen bringen konnten, gestaltet sich dies seit einigen Tagen mehr als schwierig. Tagsüber klappt es gar nicht (nur in der Trage) und abends mit rumlaufen und mehrfachen Anläufen. Der Schlaf ist insgesamt momentan sehr schlecht. Nun möchte ich ihr mlt dem Tragen in der Manduca keine neue, anstregende Hilfe abgewöhnen und brauchte Ihren Rat. Was kann ich tun, damit sie im Bett zum Schlafen kommt? Es muss nicht Stillen sein. Ohne wäre vermutlich sowieso sinnvoller in diesem Alter, oder? Denn mit stillen schläft sie nur 30 Min, in der Trage auch über eine Stunde. Lieben Dank und viele Grüße 


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, Ich empfehle ihnen zusätzlich meine Antwort der vorigen Frage. Da geht es um ein fast einjähriges Kind, welches nur mit Einschlafstillen oder Tragen einschläft. Alle Aspekte gelten genau so auch für ein 8 Monate altes Kind. Das 8 Monate alte Kind braucht schon etwas Schlafdruck um sich müde zu fühlen. Es ist ein Übergangsmonat von 3 auf 2 Schläfchen und das Einschlafen gelingt leichter mit etwas mehr Wachzeit (zB 3-3,5 Std.) Aber außer Schlafdruck benötigt das Kind auch Schlafbereitschaft, d.h. einen entspannten Zustand, aus dem es sich dem Schlaf überlassen kann.  Wie kann es nun gelingen am Tage das Kind in die Entspannung zu führen? (ohne Trage und ohne Stillen) Mein Vorschlag ist eine Einschlafroutine, die Sie immer gleich gestalten, welche aber unbedingt positiv besetzt werden sollte. Sie können in diesem Alter schon etwas über die Neugier des Kindes arbeiten und zur Schlafvorbereitung das ruhige Schoßspiel (Sortierkörbchen) nutzen. Das könnte aussehen wie folgt: Am Morgen nach einem sättigendem Frühstück und ca. nach 2,5 Wachstunden, gehen Sie in das Zimmer, in dem geschlafen werden soll. Sie nehmen ein Körbchen mit unbekannten und interessanten Objekten mit und dunkeln etwas ab. Bzgl. Dunkelheit: es kommt darauf an, was ihr Kind im Dunkeln erlebt hat - per se ist Dunkelheit nicht bedrohlich, sondern schlafförderlich -allerdings ist unser Ziel ein entspanntes Kind, daher richten Sie sich nach dem Kind, gut wäre es schrittweise abzudunkeln. Dann setzen Sie sich hin mit dem Kind auf dem Schoß und lassen es die Objekte untersuchen, Sie können interagieren und ruhig mitspielen. (siehe dazu das Highlight auf meinem Instagramaccount: dr.danieladotzauer  "das Sortierkörbchen"). Das hat den Zweck das Kind zu fokusieren und ähnlich wie später das Bilderbuch, kann es das Kind näher an den Schlaf heran bringen. Es soll natürlich kein wildes Spiel mehr entstehen. Optimalerweise gähnt das Kind und zeigt Müdigkeitssignale. Daran sehen Sie dass die Müdiglkeit auch beim Kind ankommt. Erst dann wenn Sie das Gefühl haben, (Stimmungscheck) dass das Kind wirklich schlafbereit wird, könnten Sie aufstehen, nochmal etwas abdunkeln und das Kind etwas tragen, singen und "runterkuscheln". Leise ,langsam und langweilig. Bei Protest - ablenken von der Verweigerungshaltung. Wenn das nicht gelingt und das Kind sich aufregt, dann Exitstrategie: Trage und morgen wieder probieren... Sich beim Beruhigen zu erreichen ist eine wichtige Übung. Das passiert ja zb auch beim kleinen Aua... auch da ist es nötig sein Kind zu erreichen. Es ist eine Entwicklungsaufgabe die Eltern und Kind gemeinsam lösen müssen.  Kommt ihr Kind in die Entspannung kann er auch anfangs auf dem Arm einschlafen und abgelegt werden. Das ist viel einfacher vom Arm, als von der Trage. Sie können sich auch gemeinsam hinlegen... Aber nach einiger Zeit muss es natürlich lernen, dass das Ablegen dazu gehört und es soll sehr schläfrig sein, aber noch mitbekommen, dass es ins Bett gelegt wird, oder Sie sich gemeinsam hinlegen. Es braucht in jedem Fall Geduld, aber mit fortschreitender Motorikentwicklung wird es nicht leichter, daher mein Rat es jetzt zu üben und zu verändern. Alles Gute Herzliche Grüße Daniela Dotzauer


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