Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Augenreiben nach Einschlafstillen verhindert schlafen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Augenreiben nach Einschlafstillen verhindert schlafen

Azoricus

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Sehr geehrtes Baby Schlaf Team, Mein Sohn Luca ist jetzt 6 Monate alt, und wir haben folgendes Problem: nach dem Einschlafstillen, reibt er sich direkt die Augen und macht sich damit wieder wach. Obwohl er hundemüde ist. Ich dachte immer dass die Abend und Nachtmilch einr Extraportion Melatonin intus hätte. Hat er vielleicht einen Melatoninmangel? Oder kann es sein dass Muttermilch zurück in den nasenraum läuft, die ihn dann juckt?Manchmal sind wir so zwei Stunden am Stück nachts wach. Und das oben drauf da wir ja eh alle 2 Stunden nachts stillen. In guten Nächten kommt er alle 2 Stunden. Damit kenne ich auch klar wenn er danach einschlafen würde. So war es zumindest bei meiner Tochter. Aber das Stillen war das immer eine sichere Bank, danach hat sie auch wirklich geschlafen. Zum Setting: Wir schlafen gemeinsam in einem großen Bett. Manchmal klappt das einschlafstillen ja auch. Meist so bis Mitternacht. Manchmal trage ich ihn auch worauf er ziemlich schnell in meinen Arm einschläft. Tagsüber schläft er auch gut im Kinderwagen. Leider hat er zusätzlich noch einem Seismographen eingebaut, was Bewegungen nahezu unmöglich macht. Das spreche wiederum dafür ihn alleine schlafen zu lassen, aber das ablegen nach dem Stillen stelle ich mir nahezu unmöglich vor. Wegen seiner Eigenschaft als seismograph und weil dann das Augen reiben wieder begänne. Haben Sie vielleicht Tipps für mich? Was kann ich besser machen? Wie kann ich ihm helfen? Besten Dank für ihr erfahrungswissen und Know-how. Herzliche Grüße von einer sehr müden aber glücklichen Anna      


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Anna, Das Augenreiben ist für mich etwas, was mir zeigt, das Luca noch eine gewisse Grundspannung hat, die er über das Einschlafstillen nicht abbauen konnte. Mit dem Melantonin würde ich das nicht in Zusammenhang bringen. Es gibt eine Untersuchung, die besagt, dass Kinder die elterngesteuert einschlafen, einfach nicht so tief schlafen. Das könnte erklären, warum der Kleine so leicht wieder wach wird. Ich selber begleite die Kinder auch in den Schlaf, allerdings so, dass sie den letzen Schritt des Einschlafens selber gehen können. Beim Ablegen ist es wichtig, sich klar zu machen, dass das Baby so abgelegt werden sollte, dass es die Orientierung behält. Niemand möchte irgendwo anders wach werden als dort, wo er eingeschlafen ist. Damit die Kinder beim Ablegen die Orientierung behalten ist es wichtig, sie sehr langsam und mit einem klaren Handling ab zu legen. Wenn sie dabei anfangen zu weinen bedeutet das, dass sie die Orientierung verloren haben oder es bedeutet, dass sie uns kurz vor dem Einschlafen doch noch etwas mitteilen möchten. Mit 6 Monaten könnte ein Baby 6 Stunden am Stück schlafen, ohne gestillt zu werden. Wenn es nach 2 Stunden Schlaf immer wieder angelegt wird, lernt es nicht, wie erholsam eine längere Pause sein könnte. Auch hier würde ich noch mal gucken, wass ihn wach werden lässt und vor allen Dingen was man am Tag noch verändern könnte, damit er in der Nacht längere Schlafphasen haben kann. Die Müdigkeit, die Eltern oft verspüren, verspüren die Kinder auch. Deshalb ist es auch im Interesse der Kinder, ihnen zu helfen, dass sie einfach mal weiter schlafen können. Eine Veränderung des Schlafverhaltens in der Nacht beginnt übrigens am Tag, da sind die Schlafphasen im Kinderwagen schon ein guter Schritt in eine entspanntere Richtung. Für weitere Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung. Ich wünsche Ihnen viele berührende Momente mit Luca, Margit Holtschlag


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