Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Baby (7,5 Wochen) schläft sehr schlecht ein

Frage: Baby (7,5 Wochen) schläft sehr schlecht ein

Jola512

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Hallo Frau Simon, meine Tochter Emma ist jetzt 7,5 Wochen alt und da sie mein erstes Kind ist, bin ich bei vielen Dingen noch sehr unsicher. Aktuell ist es so, dass sie tagsüber immer wieder Müdigkeitssignale sendet, sie schafft es aber nicht, einzuschlafen. Ihr Fallen mal die Augen zu, allerdings reißt sie diese sofort wieder auf oder es hält höchstens mal eine halbe Stunde an. Das einzige was hilft ist, wenn ich sie in die trage Packe. Bis vor drei Tagen war es so, dass sie vor allem abends immer ganz, ganz schlimm geschrien hat. Wir waren deswegen beim Kinderarzt und wir vermuten, dass es an der Verdauung liegt. Sie hat immer einen aufgeblähten Bauch und Blähungen. Lefax und bigaia nehmen wir schon. Seitdem ich sie viel trage (seit drei Tagen) ist das mit dem schreien besser geworden. Ich vermute, dass das schreien auch daran lag, dass sie abends völlig übermüdet ist/war. Daher habe ich sie jetzt auch tagsüber immer mal zum schlafen hingelegt. Sie wird dann allerdings nur furchtbar hektisch, atmet schnell und spuckt dann auch immer mal wieder vor „Aufregung“. Abends ist es oft genauso, wenn sie dann aber nach 1-2 Stunden Einschlafbegleitung tief und fest schläft, dann tut sie das meistens mit 2-3 Unterbrechungen auch bis morgens um ca. 8. aber auch nachts und vor allem morgens merkt man, dass die Blähungen sie quälen. Haben Sie eine Idee, wie ich sie auch tagsüber mal außerhalb der trage zum schlafen bekommen kann? Auf Dauer geht das tragen zum einen auf den Rücken, zum anderen brauche ich ab und zu auch mal eine Verschnaufpause.. Viele Grüße Jola


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Jola, oh ja, da haben Sie ja bereits eine medikamentöse Unterstützung. Geben Sie mir bitte noch ein paar Auskünfte ?! Welche Nahrung trinkt Ihre Tochter oder wird sie gestillt? Wie würden Sie das Temperament Ihrer Tochter beim Trinken einschätzen? Eher ruhig oder hektisch, oder schläfrig....? Waren Sie schon einmal beim Osteopathen? Denn- eine sehr angestrengte und schmerzhafte Verdauung/ Blähungen können durchaus auch mit Blockaden zusammenhängen. Besteht eine Blockade, atmet das Kind z.B. zu flach, die Muskulatur ist angestrengt/ verkrampft im Bauchraum, kann sich nicht lockern und damit ist die Verdauung eingeschränkt usw. Gehen Sie dem gerne nach. Eine osteopathische Behandlung ist hierzulande leider noch keine übliche Leistung im Rahmen der Vorsorge. In den Niederlanden z.B. gehört sie selbstverständlich dazu. Jedes Kind hat ein "Risiko" durch Schwangerschaft, Geburt usw. Blockaden zu entwickeln, die viel Einfluss auf alle Körperfunktionen haben können. Liebe Grüße von Katrin


Bagari

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Hallo, Die Frage geht zwar nicht an mich, aber ich habe zwei Kinder und quasi alles durch was das Thema schlafen angeht. Hast du es schon mal mit pucken versucht? Weißt du was das ist? Man nimmt ein spucktuch, macht ein Dreieck draus und legt das baby drauf, steckt dann einen Arm fest und dann den anderen Arm (nicht die Beine einwickeln, das ist schlecht für die Hüfte, nur die Arme!). Wenn die Arme "fixiert" sind mit dem Tuch spürt das Baby sich selbst besser! Und es fuchtelt nicht mit dem Armen. Babys haben das Problem dass sie sich immer selbst durch ihr gefuchtel und gewühle wach machen. Sie versuchen zu schlafen, nicken dann kurz weg und reißen sich selbst mit ihren unkontrollierten Bewegungen wieder aus dem Schlaf! Du kannst deinem Baby helfen indem du es einpuckst. Anleitungen dazu gibts auch bei YouTube. Babys lieben es wenn ihre Schlafumgebung so gestaltet ist wie der Mutterleib, also so wie dein Baby es aus deinem Bauch kennt! D.h. es hilft den kleinen unglaublich wenn sie "Enge" fühlen, so wie in deiner Trage, da ist es auch schön eng und das Baby wird daran gehindert sich unkontrolliert zu bewegen. Dasselbe passiert beim pucken. Babys mögen es außerdem zum schlafen gern dunkel ( im bauch war es ja auch dunkel) und reizarm, also kein Fernseher, keim Radio, keim Besuch, überhaupt solltest du darauf achten die ersten Monate so wenig reize wie möglich auf das Baby einwirken zu lassen. Was für dich ein ganz normaler Tag ist kann für das Baby ein Horror tag sein: einkaufen, spazieren, musik, Gespräche mit Nachbarn, Besuch von Oma...das ist viel zu viel. Babys übermüden sehr schnell. Du musst bedenken dass für die kleinen alles neu ist: die Geräusche, das Licht, die Gerüche, Stoff auf der Haut, einfach alles ist neu, natürlich auch die Sache mit der Verdauung, das lief ja in deinem Bauch auch anders. Was Babys auch sehr gerne mögen ist "weißes rauschen". Google das mal, das sind monotone Hintergrund Geräusche wie z.b. von einem Staubsauger oder Trockner oder einer dunstzabzugshaube oder Föhn. Es gibt jede Menge Apps die man kostenlos runterladen kann die Einschlafgeräusche für Babys enthalten, da hast du die Wahl zwischen allen möglichen Haushaltsgeräten. Wenn du jetzt denkst "oh Gott das arme Kind bei sowas kann man ja nicht schlafen", falsch! Erwachsene können das nicht, Babys lieben diese Geräusche, weil sie so ähnlich klingen wie das Rauschen aus deinem Bauch (Blutkreislauf und Verdauung), in deinem Bauch war es auch permanent laut. Babys sind das so gewohnt. Oft schlafen sie nicht weil es im Haus viel zu leise ist. Meine Tochter hat gepuckt bei der Dunstabzugshaube in der Küche geschlafen tagsüber, manchmal 9 std am Stück! Später sind wir auf ein rauschendes Radio umgestiegen bis wir die Apps entdeckt haben. Viele Eltern nutzen sowas in den ersten Monaten. Irgendwann brauchen die kleinen das nicht mehr. Heute schläft meine Tochter ganz allein in ihrem Zimmer ohne Geräusche und auch nicht gepuckt, das brauchen die babys nur in der Anfangszeit. Aus meiner Erfahrung hat abendliches schreien kaum etwas mit Blähungen sondern eigentlich immer etwas mit extremer Übermüdung und Überreizung zu tun! Versuche die Tage die ersten monate möglichst ganz ruhig zu gestalten, mute dem baby nicht zu viel zu. Und du hast geschrieben "ich habe angefangen sie tagsüber hinzulegen". Ich weiß nicht ob ich das falsch verstanden habe aber es ist definitiv unbedingt nötig das Baby auch tagsüber schlafen zu lassen, die können nicht den ganzen Tag wach sein und Programm mitmachen, dann sind sie abends total fertig und schreien stundenlang! Das Problem ist leider auch: je länger ein Baby wach ist desto mehr Stresshormone schüttet es aus und umso schwerer ist es dann überhaupt in den Schlaf zu kriegen. Ich würde deshalb an deiner Stelle vormittags schon damit anfangen das Baby wieder in den Schlaf zu begleiten, auch wenn es die ganze Nacht geschlafen hat. Nicht zu lange warten, dann wird es immer schwerer. Die schlafen am besten ein wenn der letzte Schlaf noch gar nicht lange her ist! Versuch es mal mit den monotonen Hintergrund Geräuschen, mit Dunstabzugshaube in der Küche oder mit einer App und mit pucken, dann in den Schlaf schaukeln während das Baby bereits gepuckt ist (im Wiegengriff) und dann ablegen wenn es ganz tief schläft. Sollte ablegen nicht funktionieren, weil dem Kind dann die Bewegung fehlt und es aufwacht, kannst du es auch gepuckt in eine wippe legen (elektrische wippe falls ihr sowas habt, ich kann die Anschaffung nur dringend empfehlen). Die Geräusche müssen so lange an bleiben wie das Kind schläft, es wird wach wenn man das vorher abstellt. Ich hab abgesehen davon noch ganz viele andere schlaftipps aber das sprengt hier den Rahmen: benutztes t shirt von dir mit ins babybett legen, platz vor dem ablegen anwärmen, Baby auf der Seite schlafen lassen (unter Beobachtung). Was auch gut funktioniert aber sich kaum jemand traut ist das Baby auf dem Bauch schlafen zu lassen. Es gibt Babys die das sehr mögen, mein Sohn mochte das die ersten Wochen auch sehr. Natürlich wird davon abgeraten, offiziell darf man das nicht empfehlen weil es nicht sicher ist solange die Kinder sich nicht selbst drehen können. Deshalb kommt auf dem Bauch schlafen auch nur unter Beobachtung in Frage und nur auf einer Babymatratze ohne kissen usw. Aber selbst meine Hebamme hat das mit ihren beiden Kindern unter Beobachtung tagsüber so gemacht und ich auch und viele Babys schlafen so gut, weil diese Position sie ebenfalls daran hindert sich selbst wach zu hampeln. Allein lassen kann man sie so natürlich nicht. Da das dein erstes Kind ist und du sicher angst vorm plötzlichen kindstod hast so wie alle frisch gebackenen Eltern die ordentlich verunsichert werden von tausend verschiedene Meinungen, würde ich dir erstmal pucken, Geräusche, Raum abdunkeln und den Tag reizarm gestalten empfehlen. Meistens hält man dieses schrille kreischen das von Übermüdung oder Überreizung kommt für schmerzschreie und schiebt es auf Bauchschmerzen aber oft ist das gar nicht der Grund. Dass babys viel pupsen ist total normal und muss auch so sein, sie schlucken ja viel Luft beim Trinken, die Verdauung muss noch in Gang kommen und wenn sie viel schreien, haben sie auch noch mehr Luft im bauch. Körperkontakt ist natürlich auch extrem wichtig, aber man kann ja nicht den ganzen Tag tragen tragen tragen, da machst du dir den Rücken kaputt. Gepuckt im Kinderwagen funktioniert auch manchmal sehr gut und die elektrische wippe ist auch für viele Eltern die Rettung. In ein paar Monaten ist das vorbei. Viel Erfolg!:)))


Bagari

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Achso: manche Babys starren auch die Gegend an weil sie schon so übermüdet sind und so gestresst sind dass sie immer wieder die augen aufreißen oder die Augen einfach patu nicht zumachen wollen/können. In dem Fall kannst du dem Baby helfen indem du den raum abdunkelst und ein spucktuch über die Augen legst. Das geht auch wenn du das Baby auf dem arm hast, einfach spucktuch über den Kopf. Es kann auch etwas anderes sein, Hauptsache das Baby macht die Augen dann aus Reflex zu. Wenn ich meinen Sohn (6 wochen jetzt fast) in den Schlaf schaukel auf den Arm (mit monotonen Geräuschen im Hintergrund) und er starrt die Gegend an weil er seit Stunden wach ist und gestresst, küsse ich ihn immer wieder die Stirn und er schließt dann automatisch die Augen. Oder ich lege ein Tuch drüber.


Jola512

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Hallo Frau Simon, wir haben uns noch dagegen entschieden, die Spezialnahrung zu geben. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass das Problem darin liegt, dass die kleine sehr schlecht in den Schlaf findet und tagsober so gut wie gar nicht schläft, außer in der trage. Ich habe mich bereits an eine schreiambulanz gewandt. Kennen Sie sich mit Regulationsstörungen aus? Viele Grüße


Jola512

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Achso, sie wird gestillt und ist beim Trinken oft sehr hektisch. Dass sie zb dabei müde wird kommt extrem selten vor. Bei einer Osteopathin waren wir auch schon, richtige Blockaden hat sie nicht.


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