Sehr geehrte Frau Ubbens!
Ich habe ein großes Problem. Meine Tochter ist im August 4 Jahre geworden und hat diese Woche im Kindergarten begonnen. Nun haben wir jeden Tag beim Verabschieden ein riesen Problem. Meine Tochter klammert sich an mich und schreit "ich will bei Mama bleiben". Sie ist richtig panisch und kämpft richtig um ihr Leben. Die Pädagogin muss sie dann richtig von mir herunterlösen und festhalten, damit ich verschwinden kann. Meine Tochter war schon ein Jahr lang in einer Loslassgruppe (zwei Tage in der Woche, für zwei Stunden), da gab es keine Probleme. Die anderen Kinder sind dann auch noch so gemein und sagen zu ihren Eltern, dass meine Tochter spinnt. Ich weiß gar nicht mehr was ich machen soll. Mir zerreißt es fast das Herz, wenn ich sie so zurücklassen muss. Zu Hause hat sie gesagt, dass sie Angst hat, dass wir sie dort lassen und nicht mehr abholen. Ich kann das alles nicht verstehen. Was würden Sie an meiner Stelle machen? Soll ich sie noch vom KIGA zu Hause lassen. Ich bin momentan noch in Karenz bei meiner zweiten Tochter (2 Jahre).
lg Dani.
von
M_Dani1982
am 10.09.2015, 09:19
Antwort auf:
Was soll ich tun, mein Kind hat Angst vorm KIGA?
Liebe Dani,
Ihre Tochter war fast 4 Jahre mit Ihnen zu Hause. Natürlich möchte sie sich da nicht so ganz freiwillig von Ihnen trennen. Ihr fehlt die Routine, da hilft auch nicht die Loslassgruppe. Jeden Tag in einer großen, fremden Gruppe, mit fremden Erziehern, sind eine ganz neue Erfahrung. Wichtig ist, dass Sie mit einem guten Gefühl hinter der Entscheidung stehen, dass sie in den Kindergarten geht. Ihre Tochter kann es. Selten sind Kinder mit 4 Jahren noch nicht reif für eine Fremdbetreuung. Der Abschied fällt den Kindern schwer. Vertrauen Sie den Erziehern und Ihrer Tochter, dass sie sich nach wenigen Minuten beruhigt. Sie können in unmittelbarer Nähe des Kindergartens bleiben und sich anrufen lassen, wenn Ihre Tochter nach 5 Minuten immer noch weint. Haben Sie dabei ein ungutes Gefühl, dann sagen Sie es den Erziehern und bitten darum, einige ganze Vormittage dabei bleiben zu dürfen.
In der Eingewöhnung ist es zudem eine gute Option, die Kinder schon etwas früher abzuholen, damit die Anspannung nicht zu groß wird.
Liebe Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 10.09.2015