Frage: U8 verweigert

Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn ist gerade vier geworden und wir hatten letzte Woche die U8. Leider hat er dabei komplett verweigert- er hat nur geweint und gesagt, er möge wieder gehen. Bei der u7a war es ähnlich, nur nicht so schlimm. Ich muss dazu sagen, dass er so ist- wenn er etwas nicht will, will er es nicht. Das haben auch mittlerweile die Erzieherinnen erkannt. Eigentlich klappt es im Kindergarten gut, nur manchmal geht er dermaßen in Opposition, dass er leider nur durch Androhung einer Konsequenz macht, was man ihm sagt. Der Papa hat ihn dann bei der u8 gut abgelenkt, sodass er am Ende doch noch mit dem Kia gesprochen hat und kurz mitgemacht hat. Der kia sieht das ziemlich entspannt, er sagt, mein Sohn sei ein schlauer Kerl mit Strategien, wenn er etwas nicht will. Er meint, mit vier dürfe man das noch und er finde es gut, wenn nicht jedes Kind brav und angepasst sei. Prinzipiell sehe ich das auch so, ich möchte gar kein Kind, was zu allem Ja und Amen sagt, allerdings müssen manche Dinge nun mal einfach gemacht werden. Wir waren deswegen schon bei der Erziehungsberatung , wo uns ganz gute Tipps gegeben wurden, er darf dann zb kurz in unser Büro, um sich abzuregen. Das müssen wir gar nie machen, allein das Erwähnen, dass er dort gerne rein dürfe, reicht und er ist anständig. Leider kann ich sowas ja beim Kia nicht machen. Wir haben nun auch bald einen Termin bei der Logopädin aufgrund seiner noch teilweise undeutlichen Aussprache. Ich habe echt schon etwas Bammel davor, dass er wieder so eine Show anzieht und eine Untersuchung nicht möglich ist. Haben Sie einen Tipp für mich, damit er mitmacht? Ihn vorher daheim darauf vorbereiten bringt nichts, er schaltet sofort auf stur und fängt das Weinen und das Dagegensein an. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einen Rat hätten, wie ich auch in Zukunft bei solchen Terminen mit ihm umgehen kann. Vielen Dank schonmal und viele Grüße Kullerfrau

von Kullerfrau am 13.12.2017, 08:33



Antwort auf: U8 verweigert

Liebe Kullerfrau, meine Vorrednerinnen haben schon so toll geantwortet, da kann ich nichts mehr hinzufügen. Kurze Zusammenfassung: Strahlen Sie positive Gefühle aus, erklären nicht zuviel und gehen selbst entspannt an den Logopädentermin heran. Der Logopäde wird auf spielerische Weise Ihrem Sohn ein paar Worte entlocken und kann anschließend gut beraten. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 13.12.2017



Antwort auf: U8 verweigert

Wollte auch etwas dazu sagen, wenn ich darf. Bei der Logopädin gibt es keine Untersuchung im eigentlichen Sinne. Sie spricht einfach mit Deinem Sohn, er wird nicht angefasst oder so. Er muss auch nicht den Mund öffnen, wenn er nicht will. Es ist also keine Arzt-Situation, auch die Praxis sieht völlig anders aus. Für die Logopädin reicht der Eindruck, Dein Kind ein paar Sätze sprechen zu hören, für die Erstuntersuchung und Einschätzung aus. Wenn es trotzdem gar nicht gehen sollte und Dein Sohn sich verweigert, dürft Ihr aber auch noch ein Jahr warten. Die erste Probe-Sitzung wird immer ohne Rezept von der Krankenkasse übernommen. Erst wenn anschließend die eigentliche Logopädie begonnen werden soll, braucht man ein Rezept. Man kann also auch nach der Test-Sitzung nochmal alles um ein Jahr verschieben, das geht problemlos. Logopädie kann - wenn es nur um undeutliche, verwaschene oder nuschelige Sprechweise geht, sehr gut auch mit fünf Jahren begonnen werden. Das ist ein gutes Alter, denn die Kinder kooperieren jetzt oft besser, und es ist immer noch rechtzeitig vor dem Schuleintritt. Ich habe das mit meinem Sohn - auf Anraten der Kinderärztin - auch erst in diesem Alter gemacht. Bei der Logopädie werden Reime gesprochen, manchmal auch Lieder gesungen sowie Puste-Spiele, Geschicklichkeitsübungen, lustige Geräusche (Prusten, Schnauben etc.) geübt. Manchmal vor dem Spiegel oder auch auf dem Boden (Slalom-Pusten von Bällchen oder Wattebäuschen). All das macht den meisten Kindern Spaß. So wird spielerisch das Gefühl für die Wörter und den Sprech-Rhythmus gestärkt, die Motorik der Lippen und Zunge trainiert, sowie die zuständigen Muskeln stärker ausgebildet. Wichtig finde ich, dass Du im Vorfeld nicht allzu viel auf Deinen Sohn einredest, um ihm die Logopädie schmackhaft zu machen oder ihm Ängste zu nehmen. Je mehr Du sagst, desto mehr wird er innerlich schon wieder in Alarmbereitschaft versetzt. Er merkt: Wenn Mama soviel redet und sich soviel Mühe gibt, mich zu beruhigen, dann muss das etwas wirklich Unangenehmes sein - wie beim Arzt eben. Ich würde den ersten Termin daher sehr beiläufig behandeln und ihm im Vorfeld nicht allzu viel erklären. Du könntest ihm sogar sagen, dass Du einen Termin bei einer Frau hast, die sich mit dem Sprechen auskennt, und dass Du von ihr ein paar Tipps für ihn bekommen möchtest. So behält er eine Nebenrolle, was viel weniger aufregend ist. Die Logopädin spricht ja sowieso zunächst mit Dir, und schwenkt dann erst zu ihm. LG

von Bonniebee am 13.12.2017, 11:06



Antwort auf: U8 verweigert

zu raten. Ja, es gibt Sprachschwierigkeiten/-"fehler", die sich von selbst legen können. Das trifft jedoch nicht auf alle Probleme oder Verzögerungen zu, die im Rahmen der Sprachentwicklung auftreten können. Ich rate dringend dazu, der Einschätzung des Logopädin UND des Kia zu folgen! Unser Sohn hat z.B. Probleme mit dem "k" - er spricht es wie ein "t". Wir haben gewartet, weil die Logopädin damals meinte, kann sich auswachsen. Hat es aber nicht. Und jetzt mit 5 hat er bereits so lange den Buchstaben falsch gesprochen und falsch abgespeichert, dass es nun leider ziemlich schwierig für ihn ist, umzulernen. Wir haben ihm mit dem gut gemeinten "abwarten" einen Bärendienst erwiesen und ich bin nur froh, dass die Logopädin, die nun die Stunden mit ihm macht, sehr geduldig und einfühlsam ist.

von cube am 13.12.2017, 11:53



Antwort auf: U8 verweigert

haben wir auch nicht groß angekündigt oder aufgebauscht. Kurz gesagt, nächste Woche fahren wir zu xy, die will mal hören/sehen, was du alles schon kannst. Am Tag selbst nochmal kurz gesagt, daß es heute zu xy geht und losgefahren. Und da Logo tatsächlich keine Arztpraxis ist und meist ziemlich viel Spielzeug vorhanden ist, war alles easy. Unser Sohn wurde aufgefordert, sich doch ein Spielzeug auszusuchen und schon hatte sie ihn am Wickel bzw. im Gespräch darüber, was er denn daran so toll findet, womit er am liebsten spielt etc. Das reicht der Logopädin, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Den Rest der Zeit hat unser Sohn gespielt und ich habe den weiteren Ablauf besprochen.

von cube am 13.12.2017, 14:42



Antwort auf: U8 verweigert

Für mich hört es sich ein bisschen so an, als stündest Du selbst dabei auf dem Prüfstand bzgl. Deiner Erziehungsfähigkeit. Dein Sohn verhält sich nicht "anständig" und blamiert Dich damit ein Stück vor den Experten. Könnte das eine Rolle spielen? Dann vielleicht schauen, ob Du das auch von Dir trennen kannst. Es ist Sache Sohnes, sein Weg, nicht Deiner. Auch er wird lernen, dass bestimmte Dinge eben gemacht werden müssen. Aber nicht mit 4. Das kommt später. Der Arzt ist entspannt, und das ist toll! Es hat ja geklappt, somit hat auch Euer Sohn dabei was gelernt, nämlich, dass es geht und ok ist. Der stete Tropfen höhlt den Stein. ;-) Ich habe seinerzeit mit meiner Tochter darüber geredet, wozu Weinen eigentlich gut ist. Sie hat nämlich eine Weile lang immer "auf weinerlich gemacht", wenn sie etwas wollte, z.B. eine Süßigkeit. Da sie sehr krankheitsanfällig ist, viel Schlaf benötigt und aufgrund einer Stoffwechselstörung manchmal unterzuckert und dann Traubenzucker braucht, war das für mich richtig schwer, und ich hab mir dann immer gleich Sorgen gemacht. Das hab ich ihr erklärt. Weinen ist für Situationen, in denen einem was weh tut, man sich richtig schlecht fühlt oder man im Herzen Schmerz hat, z.B. wenn einen die Freundin vom Spiel ausschließt oder so. Wenn sie aber weint, um etwas zu bekommen, glaubt man ihr irgendwann das Weinen nicht, wenn sie wirklich Hilfe und Fürsorge braucht. Ich hab ihr geraten, dass sie einfach SAGT, was los ist. SAGT, dass sie eine Süßigkeit haben möchte oder dass Ihr etwas nicht gefällt. Im Falle Deines Sohnes, dass er sagt, was sein Problem damit ist. Es kann dem nicht immer nachgegeben werden, aber oft, und wenn nicht, dann hat das einen guten Grund. Frust darf dann sein. Ärger zeigen, Trauer zeigen etc., aber nicht vorher, um was zu bekommen. Außerdem hab ich vorher immer möglichst genau erklärt, was sie erwartet, auch wer da was mit ihr macht und warum, dass ich auch die ganze Zeit dabei bin. Es klappte immer gut. Sie hat das damals verstanden und diskutiert uns als Resultat daraus heute, mit 6, in Grund und Boden. ;-) Das klappt sicher nicht bei jedem Kind, aber einen Versuch beim pfiffigen Sohn ist es sicherlich Wert. Good Luck!

von Schniesenase am 13.12.2017, 20:30



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