Hallo Frau Schuster,
mein Sohn ist vier Jahre alt und geht mittlerweile seit über einem Jahr in den Kindergarten. Trotzdem haben wir es noch nie geschafft, uns morgens zu verabschieden, ohne das totale Abschiedsdrama inkl. Heulen, An-mich-klammern und wahlweise mit "Mama, geh nicht weg!" oder "Ich will wieder mit nach Hause". Dazu sagen muss ich, dass er gerne dort ist; er mag die Erzieherinnen und hat auch einige Freunde. Wenn ich ihn abhole, will er sogar immer noch dableiben (falls ich daraufhin allerdings sage, dass ich dann ja auch wieder gehen könnte, kommt er sofort an und will mit.)
Lt. Erzieherin ist das ganze Drama vorbei, sobald ich ausser Sichtweite bin.
Was mich an der Sache wundert: Er macht das nur im Kindergarten!! Selbst wenn ich ihn nachmittags zu seinen Freunden bringe, schiebt er mich quasi aus der Tür, sobald ich mich mal zwei Minuten mit der anderen Mutter unterhalte.
Meine Vermutung ist, dass das für ihn nur eine Art Machtkampf ist á la "mal sehen, ob sie mich nicht doch irgendwann wieder mit nach Hause nimmt"... ich frage mich nur, wann er endlich einsieht, dass das nicht passiert! Ich möchte einfach nur noch raus aus dieser Situation, jeden Morgen mit einem schlechten Gefühl aus dem KiGa zu gehen. Ich hab's versucht mit Trösten, Erklären, Ermahnen und was mir oder den Erzieherinnen sonst noch so einfiel. Auf die Frage nach dem Warum, sagt er nur, er möchte halt lieber bei mir sein.
Ich weiß keinen Rat mehr und bin für jeden Tipp dankbar.
Viele Grüße, Nina
Mitglied inaktiv - 03.09.2009, 22:07
Antwort auf:
Trennungsangst nur im Kindergarten?
Hallo Nina
Neben den Tipps von Claudia, sich aus der Tür schieben zu lassen, wie er es ja bereits macht, wenn Sie ihn zu Freunden bringen, rate ich Ihnen, ihm klipp und klar zu sagen, dass er doch weiß, dass Sie ihn nach dem Spielen wieder abholen. Dann drehen Sie sich um und verlassen rasch die Einrichtung.
Auch können Sie versuchen, ihn gleich voller Stolz SELBER in die Gruppe gehen zu lassen. Vielleicht kann er sich bereits vor der Kiga-Tür mit einem Freund verabreden?
Das beschriebene "Theater" ist für Ihren Sohn vermutlich zu einem liebgewonnenen Ritual geworden. Es hat meiner Ansicht nach wenig mit einer Trennungsangst zu tun.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 04.09.2009
Antwort auf:
Trennungsangst nur im Kindergarten?
Hallo Nina,
versuche doch schon mal morgens Zuhause und auf dem Weg zum Kindergarten mit ihm zu reden und frage ihn, ob er heute vielleicht mal ausnahmweise beim Abschied kein Theater machen könne, wie ein großer Junge, weil du ganz schnell gehen musst, und keine Zeit dafür hast, ihn dann noch zu trösten, HEUTE. Wenn er das dann schafft, kannst du ihn dann beim Abholen und wieder zu Hause über den grünen Klee loben loben loben, wie toll er das morgens gemacht hat und wie stolz du auf ihn bist usw.! Und am nächsten Tag dann fragen, ob er meint, dass er das heute wieder schafft mit dem tollen Abschied von gestern... Meist gehen sie dann drauf ein. Bei uns klappte es so.
Wir haben inzwischen ein Ritual eingeführt, dass mein Sohn mich aus dem Kindergarten rausschiebt bis zur Tür, mir da einen Schubs gibt und ich immer recht theatralisch die Stufe an der Tür runterstolpere, das findet er total lustig, andere Kinder im Kindergarten haben das auch übernommen bei ihren Eltern. Ansonsten wenn das alles nicht klappt, würde ich mir beim Abschied immer eine Erzieherin dazu holen oder ihn direkt zu seinen Freunden bringen, dass er direkt abgelenkt ist und jemanden hat, wenn ich gehe. Und dann einfach ohne großes Zaudern gehen, ich denke, je mehr man sich dadurch verunsichern lässt, desto mehr heizt man das Abschiedsdrama noch an. Wenn er denkt, das Ganze hat bei dir keine Wirkung mehr, dann wird er es sicher von allein bald abstellen.
LG
Claudia
Mitglied inaktiv - 04.09.2009, 09:14
Antwort auf:
Trennungsangst nur im Kindergarten?
hi, ich habe das gleiche problem mit meinen sohn (4jahre). er hat heuer am 1.9.09 den kindergarten angefangen. bei uns ist auch jeden morgen das gleiche drama mit weinen und tränen in den augen und immer der satz:
MAMA ICH WILL BEI DIR BLEIBEN.
wollte dich mal fragen, ob es bei dir auch immer noch so ist, bzw. was du tust bzw. machst oder gemacht hast.
mir wäre es auch viel lieber, wenn mein sohn mit einem lächeln ganz einfach tschüss bis später sagen würde, würde mir auch viel leichter fallen.
würde mich über eine nachricht von dir sehr freuen.
bis dahin
liebe grüße
gaby
Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 11:15