Trennung der Eltern

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trennung der Eltern

Liebe Frau Schuster, mein Mann und ich haben uns vor 1 Woche räumlich getrennt. Geplant ist erstmal eine Trennung auf Zeit, doch schon jetzt merke ich dass es für MICH kein zurück mehr gibt. Es gab zwar nie Streit bei uns, dennoch war jeder immer vom anderen genervt und seit Jahren leben wir nur noch wie Bruder und Schwester zusammen. Die Liebe ist einfach - zumindest von meiner Seite - erloschen. Es gibt auch einen neuen Mann in meinem Leben. Das Problem ist, dass ich aber oft merke dass ich starke Schuldgefühle gegenüber meinen Kindern entwickle und nahezu panische Angst habe, dass wir etwas falsch machen in Bezug auf die Kindern, dass wir ihnen großen seelischen Schaden zufügen könnten. Wir haben den Kindern (2 und 5) gesagt, dass der Papa jetzt erstmal bei xy schläft, weil Mama und Papa das so beschlossen haben (die Kinder kennen xy und die Wohnung dort sehr gut). Die ersten Tage war das auch überhaupt kein Thema. Inzwischen kommen oft Fragen von der Großen und auch aussagen wie "schläft der Papa jetzt immer dort? Für immer möchte ich das aber nicht!" oder sie sagt zum Papa "Ich werd dich nie vergessen!". Sie wirkt dabei nicht traurig, die Kinder sind gut eignetlich gut gelaunt und ausgeglichen. Insgesamt finde ich die Situation zu Hause entspannter seit der Papa ausgezogen ist. Was mir aber auffällt ist, dass insbesonders die Große die Kleine im Moment permanent provoziert, ärgert, anschreit. Worauf muss ich denn achten, was sind Anzeichen dass die Kinder sehr leiden, wie kann ich das verhindern? Sie dürfen wann immer sie wollen den Papa anrufen. Es ist geplant dass der Papa 2x die Woche abends kommt und am Wochende 1 ganzer Tag + Übernachtung. Ich bin einfach so unendlich traurig dass ich es nicht geschafft habe meinen Kindern eine glückliche Familie zu bieten und ihnen diese Trennung nun zumuten muss. Ich danke ihnen im voraus. Jessica

von jeschne am 20.07.2012, 08:59



Antwort auf: Trennung der Eltern

Hallo Jessica Der seelische Schaden für die Kinder wird viel größer sein, wenn sie beobachten und spüren, dass es zwischen Mama und Papa keine Harmonie mehr gibt, die für ein intaktes Familienleben von großer Wichtigkeit ist.- Reden Sie sich darum bitte keine Schuldgefühle ein da "ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende" auch für Ihre Kinder langfristig sicherlich die bessere Lösung ist. Beantworten Sie die Fragen der Kinder möglichst sachlich und knapp mit z.B.: "Ob Papa jetzt immer bei XY schläft weiß ich noch nicht." oder: "Den Papa brauchst du auch gar nicht zu vergessen, da er euch immer liebt auch wenn er nicht hier bei uns wohnt." Reagieren Sie gegenüber Ihrer "Großen" genauso, wie Sie reagieren würden, wenn Ihr Mann noch bei Ihnen wohnte. Da die allgemeine Situation viel entspannter scheint, werden Sie sich sicherlich "automatisch" den Kindern verstärkt liebevoll zuwenden und mit BEIDEN kuscheln, da auch Ihre Große doch auch noch ein Kleinkind ist. Was trotz reiflicher Überlegung nicht mehr geht, sollte auch nicht zwanghaft aufrecht gehalten werden! Darunter leiden ALLE Familienmitglieder mehr als durch eine klare Entscheidung.- Ganz viel Kraft und Zuversicht, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 20.07.2012



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