Rund ums weinen bei Babys

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Rund ums weinen bei Babys

Guten Tag! Irgendwie habe ich das Gefühl, wir hätten ziemlich viel falsch gemacht und möchte nun Ihre Meinung dazu hören. Unser Sohn ist jetzt vier Monate alt. Er kam mit der Saugglocke zur Welt. Ich hatte am Anfang im Spital Blasenbeschwerden (konnte keinen Urin lassen) uns musste deshalb oft sehr lange Zeit auf der Toilette verbringen. Auch musste ich Untersuchungen über mich ergehen lassen. Unser Sohn durfte bei mir im Zimmer sein, durch die Blasenbeschwerden musste ich ihn aber auch öfters abgeben und bei den Untersuchungen, musste er manchmal daneben weinen. Nie sehr lange, aber trotzdem halt sehr traurig für unseren Sohn. Wie schlimm ist dies? Hat unser Sohn dadurch psychische Schäden? Als wir dann zu Hause waren, habe ich mich bemüht, gleich zu reagieren, wenn er weinte und seine Bedürfnisse zu stillen. Einmal, da war er ca. 4 Wochen alt, gingen wir kurz auf die Terrasse und nahmen das Babyphon mit. Als ich nach drinnen ging um etwas zu holen, schrie unser Kind. Das Babyphon ging also nicht. Seither benutze ich es kaum noch. Die Zeit, da er weinen musste, wissen wir nicht, wir waren ca. 5-1o Minuten draussen. Das tat mir unendlich leid für ihn. Wie schlimm ist das? Ich gehe nun immer sofort zu ihm, wenn er weint. Aber wie ist das wenn ich in der Dusche bin und er kurz warten müsste. Ich höre nun immer sofort auf mit duschen und „renne“ zu ihm. Aber ist dies wirklich nötig? Ich habe so viel gelesen, wie schädlich es ist, wenn ein Kind alleine weinen muss. Unser Sohn bekam dann auch Bauchschmerzen, Kolliken, wie so viele andere Babays. Wir machten einen Tragetuchkurs und ich hatte ich oft im Tuch oder sonst auf den Armen. In der Nacht schlief er im Stubenwagen neben unserem Bett. Wenn er nach dem stillen nicht einschlafen konnte, tröstete ich ihn oft auch im Stubenwagen selber, nahm ihn erst hoch, wenn er stark weinen musste. War das denn auch verkehrt? Natürlich liefen wir auch stundenlang mit ihm durch die Gegend um ihn zu trösten. Sonst war unser Kind zufrieden, spielte gerne und lächelte. Als er zwei Monate alt war, mussten wir zügeln, da die Wohnung verkauft wurde, in der wir waren. Dies brachte ihn ziemlich aus dem Rhythmus – am Zügeltag und Putztag musst er viel weinen, obwohl wir so gut es ging für Ruhe für ihn sorgten. Nach dem zügeln fingen Trinkschwierigkeiten an. Er trank kurz, weinte dann, überstreckte sich, würgte, usw. Besuche bei der Stillberaterin, Mütterberaterin und Kinderarzt brachten uns nicht viel weiter. Es blieb so. Unser Sohn hatte dadurch immer wieder Hunger, da er nie genug trank und das führte dazu, dass ich nie wusste, ob er jetzt aus Hunger oder von Schmerzen beim trinken weinte. Der Arzt vermutete dann Reflux und wir haben das Antra mups bekommen. Es wurde etwas besser, aber nicht wirklich. Seither bin ich oft damit beschäftigt harauszufinden, ob er nun Hunger hat(nur um eine riesen Schreiattake auszulösen, wenn ich ihn anlegen will) oder ihn herumzutragen und dann beim anlegen zu merken, dass er total gierig trinkt. Eine Psychlogin hatte uns geraten, ihn mit Kraft an die Brust zu drücken (ihn zu zwingen). Nach einigen Malen konnte ich das nicht mehr. Es bricht mir das Herz ihn zu zwingen. Wir müssen bald in die Klinik zum abklären. Es könnte auch Kuhmilchallergie sein, da er schon Blut im Stuhl hatte. Nun meine Frage: Wie schlimm ist es denn für ein Kind, wenn seine Bedürfnisse über so lange Zeit nicht richtig interpretiert werden? Ich bemühe mich ja total, trage ihn dauernd rum und gebe ihm die Nähe die er braucht. Aber schwierig ist es manchmal schon…Seit dem 3. Monat schläft er auch oft in unserem Bett, da er nun so oft in der Nacht trinkt. Wenn er im Halbschlaf ist, trinkt er gut - komischerweise. Dazwischen ist er total fröhlich, spielt, lacht und ist sehr interessiert. Andere Leute, welche uns beobachten, meinen wir machten es total gut mit dem Kleinen, aber verunsichert bin ich nun schon, nachdem ich Berichte gelesen habe, wie schädlich es ist, wenn man die Bedürfnisse des Säuglings nicht sofort stillt. Aber was soll ich den machen, wenn es durch diese Situation so schwierig ist dies zu erkennen? Bitte geben Sie mir doch eine Antwort. Mich würde auch interessieren, ob es ok ist, wenn er mal für sich spielt unter dem Spielbogen und ich Hausarbeit erledige und in einem anderen Zimmer bin. Wenn er quengelt, gehe ich natürlich sofort zu ihm. Sonst ist unser Sohn immer noch sehr viel auf unseren Armen, im Tragetuch, oder bei uns in der Nähe im Babysitter. Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Liebe Grüsse

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 12:07



Antwort auf: Rund ums weinen bei Babys

Hallo manzanillo12 Bitte machen Sie sich keine allzu großen Sorgen, durch das kurzzeitige Weinen im Krankenhaus während Ihrer Untersuchungen hat Ihr Sohn bestimmt keine psychischen Schäden behalten. Für ihn war ALLES um ihn herum fremd und ungewohnt, sodass er noch überhaupt keine sichere Orientierung hatte. Er hat vielleicht gespürt, dass Etwas nicht war, wie es sein mußte, sodass er das Bedürfnis hatte sich mitzuteieln, was er nicht anders konnte als zu schreien. Bitte legen Sie Ihren Sohn tagsüber in der gleichen Position wie nachts an und zwar höchstens alle 2 Std. Weint er zwischendurch, lassen Sie ihn an Ihrem kleinen Finger nuckeln oder bieten Sie ihm ein nach Ihnen duftendes Schnuffeltuch zur Befriedigung seines Saugbedürfnisses an. Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Sohn nach dem Stillen nicht gleich hingelegt sondern auf dem Arm auf Ihrem Bauch oder im Tragetuch liegen kann, sodass er Zeit hat aufzustoßen und die mitgeschluckte Luft entweichen kann. Lassen Sie Ihren Sohn möglichst in Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe unter einem Spielbogen, in einer Babywippe o.Ä. liegen. Sie können ihn dann immer mal wieder mit ein paar Worten, einem Fingerspiel, dem reichen eines Spielzeugs usw. von einer beginnenden Unzufriedenheit ablenken. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 08.11.2010



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